Der Schriftsteller und Journalist war Sohn eines Gutsbesitzers, besuchte das Gymnasium in Troppau, ging 1867 nach Wien, wo er klassische Philologie studierte und dann eine Zeit lang Hofmeister war. Seit den siebziger Jahren schrieb er zahlreiche Erzählungen, Humoresken und diverse Aufsätze für verschiedene Wiener Zeitschriften und Zeitungen, in denen er zum Teil auch als Redaktionsmitglied wirkte. Seit 1900 war er Vorsitzender der Deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft und Sekretär des Wissenschaftlichen Clubs. Sein erstes Bühnenwerk Beim Donauweibchen(1873) ist eine anspruchslose Lokalfarce in Versen. Einen richtigen Totentanz stellt die Tragödie Anna(1876) dar, ein trivial-sensationelles Stück, dessen Sprache zwischen „poetischer“ Erhabenheit und Brutalität schwankt, dessen Pathos komisch wirkt.
Diesen Stil hat Lohwag bald aufgegeben und - seiner altphilologischen Erudition gedenk - gestaltete er nun die klassische, an Goethe angelehnte Tragödie Iphigenie in Delphi (1880). Sein Schaffen fürs Theater brachte aber keinen bedeutenden Widerhall und so gab es Lohwag für eine längere Zeit auf. Er widmete sich mehr der Prosa, wo er - als gewandter Erzähler - bereits in kleineren Genres gute Ergebnisse erzielt hatte. 1884 erschien sein phantastischer Roman Ausgrabungen des Paradieses, dem dann 1910 sein bestes Werk folgte, der Roman Hans Schönbichler. Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb Lohwag erneut dramatische Werke: 1903 das Schauspiel Übergangsmenschen, 1905 das Lustspiel Prinz Eugen von Savoyen und 1912 sein phantastisches „Weltspiel“ Der Planetenkongreß. In dieser Zeit gab er die Zeitschrift Das literarische Deutsch-Österreich heraus. - Lyrik aus seiner Frühzeit enthält der Band Neue Bahnen (1879). (Ludvík Václavek, Olmütz)
Ernst Lohwag stammt aus dem mährisch-schlesischen Dobischwald und besuchte das Gymnasium in Troppau. 1867 entschloss er sich nach Wien zu gehen, um dort klassische Philologie zu studieren und später als Hofmeister zu arbeiten. Ab den 70er Jahren wurde er Redaktionsmitglied hiesiger Zeitungen und Zeitschriften. Seit der Jahrhundertwende wirkte er dann als Vorsitzender der Deutsch-österreichischen Schriftstellergenossenschaft und Sekretär des Wissenschaftlichen Clubs. Zu seinen bekanntesten Werken zählen beispielweise: Anna(Tragödie), Hans Schönbichler (Roman), Prinz Eugen von Savoyen (Lustspiel) oder das Lyrikband Neue Bahnen. Er widmete sich allerdings auch dem Journalismus, so z. B. publizierte er die Zeitschrift Das literarische Deutsch-Österreich. Ernst Lohwag ist 1918 in Wien verstorben.
Das geistige Wien. Mittheilungen über die in Wien lebenden Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler etc. Hrsg. Von Ludwig Eisenberg und Richard Groner. Wien 1889-1893. Bd. 1.
JAKSCH, FRIEDRICH: Lexikon sudetendeutscher Schriftsteller und ihrer Werke für die Jahre 1900-1929. Reichenberg 1929.
Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 - 1950. Hrsg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Graz/Köln 1972. Bd. 5.