Pirnitz
Pirnitz ist eine kleine Stadt, die etwa 14 km von Iglau und 21 km von Trebitsch entfernt liegt.
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1234, als König Wenzel I. das Marktdorf Pirnitz dem Zisterzienserkloster in Vorkloster bei Tischnowitz schenkte, allerdings wurde das Dorf schon im 12. Jahrhundert gegründet. Im Jahr 1410 ging Pirnitz in den Besitz des bedeutenden Herrengeschlechts Brtničtí von Wallenstein über. Zum ersten Mal wurde die Burg in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dank Hynek Brtnický von Wallenstein, dem Hauptmann der mährischen Markgrafschaft, umgebaut.
Nach dem Jahr 1623 herrschte das italienische Herrengeschlecht Collalto et San Salvatore bis zum Jahr 1945 über das Pirnitzer Herrschaftsgut. Die neuen Eigentümer kümmerten sich um die architektonische Verschönerung ihres Wohnsitzes. Mit dem Umbau wurde der italienische Architekt Giovanni Batista Pieroni beauftragt, der als Berater von Albrecht von Wallenstein den Aufbau dessen Palais in Prag leitete. Pieroni gestaltete das Innere der Kirche um und baute das anliegende Kloster. Dieses Adelsgeschlecht trug zum Aussehen der Gemeinde im Renaissance-Stil bei.
Pirnitz wurde zu einem Wirtschafts- und Marktzentrum, wozu auch die neu erteilten Privilegien beitrugen. Matthias Corvinus erhob das Dorf auf Wunsch von Hynek von Wallenstein zu einer Stadt mit dem Recht auf zwei Märkte pro Jahr. In die Gemeinde kamen viele Handwerker und es wurde hier auch Habaner Keramik hergestellt. Der erste Industriebetrieb in Pirnitz war eine Baumwollmanufaktur, eine der größten in der Monarchie. Weitere industrielle Entwicklungen gab es allerdings nicht.
Persönlichkeiten, die die Geschichte dieser Gemeinde geprägt haben, sind zum Beispiel der Architekt und Designer von Möbeln, Stoffen und Dekorationsgegenständen Josef Hoffmann und sein Cousin Alois Karel Hoffmann, der unter anderem die Zeitschrift Brtnický kraj herausgab und das Buch Městys Brtnice na Moravě schrieb.