Rohrbach


Rohrbach liegt in der Thaya-Schwarza-Senke, etwa 20 km südlich von Brünn. Es ist eine Weinbaugemeinde im Weinbaugebiet Groß Pawlowitz.  

Die Gemeinde hatte eine sehr günstige Lage. Sie befand sich an einem der wichtigsten Handelswege und war auch ein beliebter Siedlungsplatz. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden verschiedene Objekte gefunden, vor allem aus der Jungsteinzeit, Kupfersteinzeit und Eisenzeit. Die älteste schriftliche Erwähnung der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1252, als sie Boček von Oberseß gehörte, der sie dem Kloster Žďár schenkte. Seitdem wurde Rohrbach von zahlreichen Besitzern verwaltet. Der Weinbau wurde erstmals im Jahr 1341 erwähnt.

Seit dem Jahr 1606 gehörte die Gemeinde Rohrbach zum Bistum Olmütz, später ging sie in den Besitz der Familie Dietrichstein über. In Rohrbach wurden eine Mühle, ein Hof und eine Brauerei errichtet, aber sie hielten sich nicht lange. Während des Dreißigjährigen Krieges versorgte die Brauerei Soldaten mit Bier. 1872 wurde hier ein Bahnhof gebaut, der zur Entwicklung der Gemeinde beitrug, und 1882 wurde eine Zuckerfabrik gegründet, die die Arbeitslosigkeit im Dorf verringerte. 

In Rohrbach lebten viele bedeutende Persönlichkeiten. Von 1882 bis 1884 lebte hier Josef Masaryk, der Vater von Thomáš Garrigue Masaryk. Im Sommer 1882 verbrachte dann auch Tomáš Garrigue Masaryk selbst die Ferien hier. Währendessen besuchten ihn einige bekannte Persönlichkeiten, darunter Ernst Leopoldovič Radlov, Bibliotheksbeamter in St. Petersburg. Auch der Schriftsteller Alois Mrštík wirkte hier von 1884 bis 1886 als Lehrer.