Johannes Spittelmaier: Entschuldigung Jo=||annis Spitelmayer prediger || zu Nicolspurg/ von wegen || etlicher artickeln/ jme von || de(m) Clo(e)ster d(er) stat Veld=||sperg sund(er)lich feindt || des creutz Christi/|| an alle vrsach || zuegemes=||sen
- Jahr der Publikation
- 1524
- Verlag
- Johann Singriener d. Ä.
- Publikationsort
- Wien
- Gattung
- Wissenschaftliche, pädagogische u.a. Publikation
- Bibliographische Daten
- Entschuldigung Jo=||annis Spitelmayer prediger || zu Nicolspurg/ von wegen || etlicher artickeln/ jme von || de(m) Clo(e)ster d(er) stat Veld=||sperg sund(er)lich feindt || des creutz Christi/|| an alle vrsach || zuegemes=||sen. [Johann Singriener d. Ä., Wien 1524] (VD16 S 8350).
- Art der Veröffentlichung
- Separate Veröffentlichung
Spittelmaier wendete sich in seiner Entschuldigung gegen die Franziskanermönche aus dem benachbarten Feldsberg. Er wollte belegen, dass er kein Ketzer sei, weshalb er in sieben Artikeln seine Lehre zusammenfasste, die er der Gemeinde in Nikolsburg gepredigt hätte: Jeder Mensch sündigte, weswegen er der Gnade Gottes bedarf; man wird nur durch den Glauben in Jesus Christus selig; das Gebet muss vom Herzen kommen; man soll lediglich Gott anbeten, der einzige Mittler zwischen dem Gläubigen und Gott ist Jesus Christus; die Heiligen sollen nicht verehrt werden; es wird das Verhalten der Mönchsorden kritisiert, es seien Sekten; die Beichte wird abgelehnt. Der Text ist so angelegt, als ob der Prediger direkt zu den Franziskanern sprechen würde, wodurch eine direkte Konfrontation mit dem Gegner nachgeahmt wurde. Während die Franziskaner als „sunderlich feindt des creutz Cristi“ und als listige Bestien dargestellt werden, präsentiert sich Spittelmaier als Verfechter des Wortes Gottes, das er der Obrigkeit und den Untertaten verkündigt. Als evangelisch gesinnt sind auch die Liechtensteiner markiert, die als „liebhaber des heiligen goetlichen worts“ bezeichnet werden.