Ella Hruschka: Mira
Eine erzählte Dichtung aus den Meraner Bergen- Jahr der Publikation
- 1895
- Verlag
- C. Pierson
- Publikationsort
- Dresden
- Gattung
- Kürzere Prosa (Novelle, Erzählung usw.)
- Bibliographische Daten
- Mira. Eine erzählte Dichtung aus den Meraner Bergen. 1894. (C. Pierson, Dresden 1895).
- Art der Veröffentlichung
- Separate Veröffentlichung
1895 erschien Mira, eine größere erzählende Dichtung im vierfüßigen Trochäus aus den Meraner Bergen. Leider konnten dieses Werk nicht eingesehen werden, deshalb müssen wir uns in diesem Falle auf die damalige kritische Publizistik verlassen, die nur Lob zur Hruschkas Dichtkunst und Sprachgebrauch vermerkt:
In dieser Dichtung bietet die Verfasserin dem modernen Materialismus einmal gründlich: Schach! Dies Werk ist ideale Poesie, alle die seelischen Wandlungen, denen „Mira“ unterworfen ist, weiß die Dichterin mit vielem Geschick, mit überzeugender Klarheit, mit Wärme zu schildern, wie ihr denn überhaupt die Gabe des poetischen Wortes mit bezwingender Gewalt zur Seite steht, sowohl was die Darstellung innerer und äußerer Vorgänge betrifft, als auch dort, wo es sich um das Aufrollen stimmungsvoller Landschaftsbilder handelt. […] Die Sprache weiß sie prächtig zu gestalten, dabei bleibt sie im Grunde doch stets einfach, schlicht, klar... wie silberheller Waldquell fließt die poetische Dichtung mit ihren vielen Schönheiten dahin. Der Dichtung selbst liegt der Gedanke zu Grunde, dass die individuelle Natur im Menschen unbedingt ihr Recht verlangt und dass eine starke Natur zuerst streben wird, sich ihrer Individualität entsprechend auszuleben [...]. (Literarische Silhouetten)
Mira soll eine gut entwickelte Erzählung in gebundener Rede gewesen sein und wurde dem mährischen Schriftsteller Ferdinand von Saar gewidmet, von dessen Sprachkunst sich Hruschka beeinflussen ließ und über dessen Werk sie sich mehrmals äußerte. Mira ist ein schönes Zigeunermädchen, in das sich ein Tiroler Bauer verliebt. Er heiratet sie, aber der Hang zu der wandelbaren Zigeunermentalität führt sie zu ihrem ursprünglichen Leben zurück. Der Bauer verübt in Verzweiflung Selbstmord. (Geißler)