Trude Simonsohn


Unvollendet
Geburtsdaten
25.03.1921
Olmütz

Trude Simonsohn wurde in der Ersten Tschechoslowakischen Republik als Trude Gutmann geboren. Aus einem jüdischen Haushalt stammend, wuchs sie zweisprachig auf und besuchte ein deutschsprachiges Gymnasium. Ihre Kindheit verbrachte sie in Olmütz. Der anwachsende Antisemitismus zwang sie, die Schule zu verlassen, um sich zionistischer Jugendarbeit zu widmen. Nach dem Attentat auf Reinhard Heydrich wurde sie zusammen mit ihrer Mutter verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Hier lernte sie ihren späteren Lebensgefährten kennen. Danach wurde sie nach Ausschwitz verlagert. Es folgten weitere Stationen und einige Monate in Illegalität. Sie wurde erneut verhaftet und ins Konzentrationslager Merzdorf gebracht, wo sie von der Roten Armee befreit wurde.

Ihr erster Zufluchtsort nach der Befreiung war Olmütz, wo sie an ihren Erinnerungen arbeitete. Nach einigen Monaten ging sie mit ihrem Mann in die Schweiz, wo sie für die jüdische Flüchtlingshilfe arbeiteten und sich für die Auflösung des Lagers in Theresienstadt einsetzten. 1950 zogen sie nach Hamburg, wo Trude Simonssohn ihren Sohn Mischa zur Welt brachte. 1955 erfolgte dann der Umzug nach Frankfurt, wo Trude als Jugendschöffin wirkte. Von 1989 bis 2001 arbeitete sie als Gemeinderatsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. In Frankfurt sprach sie seit den 70er Jahren als Zeitzeugin und diese Tätigkeit übt sie bis heute noch aus, weil sie für diejenigen sprechen kann, die nicht mehr sprechen können. Im Jahre 2016 wurde sie zu ihrem 95. Geburtstag von der Stadt Frankfurt zur ersten Ehrenbürgerin von Frankfurt ernannt.

(Maxi Juliane Petereit, Studentin)

Werke

Jahr der Publikation
Noch ein Glück 2013

Forschungsliteratur

Aden-Grossmann, Wilma: Berthold Simonsohn. Biographie des jüdischen Sozialpädagogen und Juristen (1912-1978). Frankfurt am Main 2007.
Jüdische Gemeindezeitung Frankfurt, Dezember 2016, 49. Jahrgang, Nr. 3.
Der Neue Mahnruf: Zeitschrift für Freiheit, Recht und Demokratie. Heft 9. 2008.