Eibenschütz
Die Stadt Eibenschütz befindet sich im Bezirk Brünn-Land in der Region Südmähren. Eibenschütz liegen größtenteils am linken Ufer des Flusses Igel. Dort leben ca. 9600 Einwohner und seit 2003 ist aus dieser Stadt eine Gemeinde mit erweiterter Wirkung geworden. Im Jahr 2012 feierte sie 800 Jahre seit ihrer Gründung.
Eibenschütz wurde möglicherweise zwischen den Jahren 1196-1222 gegründet, aber wurde seit der Urzeit und im 6. Jahrhundert während der Völkerwanderung von slawischen Ansiedlern besiedelt. In diesen Gebiet befand sich auch eine großmährische Wehrsiedlung aus dem 9. Jahrhundert, die im 12. Jahrhundert leider zerstört wurde. Die erste schriftliche Erwähnung über die Stadt stammt aus dem Jahr 1212 und aus dem Jahr 1288 sind auch die königlichen Privilegien von Wenzel II. bekannt. Oft wurden durch die Stadt königliche oder militärische Expeditionen geführt, weil Eibenschütz ein wichtiger Handelsweg war. Im 12. Jahrhundert handelte es sich um die Expedition von Wenzel II. oder um die Expedition des tschechischen Fürstens Friedrich (Schlacht bei Lodenitz), im 14. Jahrhundert fuhr hier Albrecht Habsburg, im 15. Jahrhundert die Hussiten und im 17. Jahrhundert wurde Eibenschütz von Schweden besetzt. In dieser Zeit wurde die Stadt auch von der Pestepidemie befallen. Im 16. Jahrhundert wurde Eibenschütz das Zentrum der mährischen Bildung und Böhmischen Brüder, weil dort seit 1558 Bischof Johannes Blahoslaus residierte, der bei der Geburt der Kralitzer Bibel anwesend war. In dieser Zeit war Eibenschütz die achtgrößte Stadt in Mähren. Eibenschütz ist seit jeher für Weinbau bekannt und ist auch der Geburtsort von Alfons Mucha und Vladimír Menšík.
Eibenschütz ist voll von historischen Denkmälern. Dort befindet sich der Palacký Platz mit vielen historischen Häusern und einer Mariensäule aus dem Jahr 1726, das Hrubšice Schloss, die Mariä Himmelfahrt Pfarrkirche aus dem 14. und 15. Jahrhundert, die romanische Kirche hl. Petrus und Paulus, die Kirche der Böhmischen Brüder, eine Synagoge und vieles anderes.
Außer Alfons Mucha und Vladimír Menšík wirkten in der Stadt auch viele weitere bedeutende Persönlichkeiten. Guido Adler (1855–1941) war Musikwissenschaftler und Komponist, Jan Blahoslav (1523–1571) humanistischer Schriftsteller, Theologe, Historiker und Bischof, Karel Sokol Elgart (1874–1929) Schriftsteller und Dramatiker, Beneš Metod Kulda (1820 – 1903) Priester und Schriftsteller, Jaroslav Matějka (1927–2010) Schriftsteller, Szenarist, Filmemacher und Historiker, Joachim Chaim Oppenheim (1832–1891) Rabbi und Schriftsteller, Augustin Uher (1908–1985) Journalist, Schriftsteller und Historiker und die Schriftstellerin Trude Simonsohn (*1921).