August Benesch war Schriftsteller, Jurist und Politiker, der in Groß Orsechau nahe Zlin geboren wurde. Er war tschechischer Herkunft, aber er bekannte sich öffentlich zur deutschen Nationalität („Ach du mein deutsches Volk! mußt heute ringen / Mit Kampf und Wehr dein deutsches Sein erzwingen“ An Kaiser Josef´s II. Wiege und Sterbebette. Brno 1891).

Er besuchte das Piaristengymnasium in Kremsier , nachher studierte er Philosophie in Brünn und Jura an der Franzensuniversität in Olmütz und in Wien. In Kremsier  übte er zunächst seine Rechtsanwaltspraxis aus, dabei war er öffentlich und politisch aktiv. Er vertrat Kremsier im Mährischen Landtag (1870 und 1871), der ihn in den Österreichischen Reichsrat delegierte (1870 und 1871). Als Bürgermeister von Kremsier (1875–1884) erwarb er sich Verdienste um die Stadt, aber er blockierte die Entwicklung des tschechischen Bildungswesens. In der slawischen Presse wurde er als „Renegat und seit jeher Feind des slawischen Volkes“bezeichnet (Moravská orlice, VI., 1881, Jg. 19, Nr. 136, S. 1.)

Benesch wirkte auch als Musikorganisator. Er stand an der Spitze des Gesangvereins Concordia und gründete den Verein zur Förderung der Musik.

Benesch schrieb deutschnationale und religiös motivierte Texte. Wie sein Lebensprogramm liest sich das dreiteilige Gedicht An Kaiser Josef´s II. Wiege und Sterbebette (Teile: „Des Dichters Bitte“, „An Josef´s Wiege“, „An Josef´s Sterbebette“).

Der deutschnationale Ton ist auch in weiteren Werken präsent – ins Mythische und Sagenhafte gebogen sind Beneschs poetische Exkurse in die stärker deutsch besiedelten Gebiete der böhmischen Länder (Sudeten-Grüße). Völlig ins Zeitlose entrückt scheine Beneschs Nacherzählungen biblischer Geschehnisse in Versen zu sein: Nächstenliebe. Biblische Erzählungen. Johannes, Die Bethanier und. Sauls Bekehrung. Hierzu gehört auch Johannes der Täufer, ein umfangreiches Gedicht, das durch seine emotionale Dynamik, Melancholie und Enthusiasmus an ein empfindsames Werk erinnert