Sie entstammte einer geadelten Offiziersfamilie, über ihren Bildungsweg ist nichts Näheres bekannt. Vor dem Ersten Weltkrieg kam sie nach Wien, wo sie zunächst als Telefonistin arbeitete, was u.a. literarische Reflexe in ihren Prosaaufzeichnungen Die Kurve fand. Für Janstein war der Umgang im Kreis um die Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald wichtig, in dem sie u.a. von Felix Braun ermuntert wurde, Lyrik zu schreiben. Ihre Gedichte begann sie in den Zeitschriften Der Friede und Die Aktion zu veröffentlichen. Die Wende zu den 20er Jahren bedeutete für Janstein den Höhepunkt ihres literarischen Schaffens: In kurzen Folgen veröffentlichte sie ihr Erstlingswerk, die sehr positiv aufgenommene Sammlung Gebete um Wirklichkeit, ein Jahr darauf kurze Prosatexte (Die Kurve), ihre letzte Sammlung Die Landung erschien 1923.
Zur selben Zeit wechselte Janstein ihren Beruf - sie wurde Journalistin, zunächst als Gerichtsberichterstatterin beim Abend, später war sie Mitarbeiterin der Neuen Freien Presse, für welche sie als Korrespondentin in den 30er Jahren in Paris und Brüssel wirkte (Artikel aus den Bereichen Gesellschaft, Politik und Kultur). 1935/36 war sie Vizepräsidentin der Fédération Internationale des Journalistes. Nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs flüchtete sie, schon erkrankt, nach England, wo sie bewusst vereinsamt und „abgekapselt von anderen Emigranten“ (Serke) starb.
Literaturhistorisch wird Jansteins Werk, wohl auch aufgrund der von ihr gewählten Publikationsorgane, zum Expressionismus gezählt. Gewisse Verwandtschaft wäre im thematischen Bereich (die Großstadt) und im bisweilen pathetischen Ton zu verzeichnen. Doch sucht Janstein nicht nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten, sie vermeidet es auch, ausdrucksstarke sprachliche Mittel und Bilder zu benutzen - Loerke charakterisierte ihre Lyrik inmitten der expressionistischen Produktion als „liedhafte Klänge“. In Jansteins Texten spiegeln sich sowohl anonyme Einsamkeit des Menschen in der Großstadt als auch Sehnsucht nach der Nähe und abstraktes Mitgefühl wider, das in die Proklamation verbrüdernder Menschenliebe mündet (vgl. in der tschechischen Poesie z. B. den frühen Wolker). Für die Autorin ist stiller, reflektierender, fast demütiger Ton charakteristisch, nur bei Aufrufen erreicht sie gewisses Pathos. Typisch für Jansteins Stil ist auch, dass das lyrische Subjekt auch beim Einbeziehen privater Themen (z. B. Krankheit) ziemliche Distanziertheit und Entpersönlichung aufweist. Dass die Texte in ihrer existentiellen Substanz auch den heutigen Leser ansprechen können, davon zeugt die Neuauflage Die Kurve. Nicht umsonst hat J. Mühlberger die Autorin zu den „bedeutendsten Lyrikerinnen ihrer Heimat“ gezählt. (Václav Maidl, Prag)
Janstein entstammte einer geadelten Offiziersfamilie aus Iglau. Vor dem Ersten Weltkrieg ging sie nach Wien. Hier arbeitete sie zunächst als Telefonistin und gehörte zum Kreis um die Reformpädagogin Eugenie Schwarzwald. Seit Anfang der 1920er Jahre war Janstein als Journalistin tätig, sie schrieb für die Tageszeitung Der Abend und wurde später zur Korrespondentin der Neuen Freien Presse in Paris und Brüssel. 1935/36 war sie Vizepräsidentin der Federation Internationale des Journalistes. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs flüchtete sie nach England, wo sie vereinsamt starb.
Literaturhistorisch wird Jansteins Werk zum Expressionismus gezählt, wohl deswegen, weil sie ihre schriftstellerische Laufbahn mit Gedichtveröffentlichungen in den Zeitschriften Der Friede und Die Aktion begann. Wichtige Themen ihrer Werke sind Angst, Krankheit und Vereinsamung. Sie schrieb Poesie (Gebete um Wirklichkeit, 1919; Die Landung, 1921) und Prosa (Die Kurve, 1920). Janstein vermied ausdrucksstarke Mittel und Bilder, ihr Werk ist gekennzeichnet durch einen stillen, reflektierenden, fast demütigen Ton, der nur durch seltene pathetische Aufrufe durchbrochen wird.