Braunsberg
Braunsberg ist eine kleine Stadt, die sich in dem Bezirk Friedeck-Mistek befindet.
Die Stadt Braunsberg wurde im Jahr 1268 vom Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg gegründet, nach dem sie auch benannt wurde. Die Stadt wurde zum Verwaltungs- und Gerichtszentrum des Herrschaftsguts Hochwald. Braunsberg war bis zum Ende des 14. Jahrhunderts im Besitz der Bischöfe von Olmütz. Damals begann die Verpfändung der Stadt an verschiedene Besitzer, die bis 1511 andauerte. Der häufige Wechsel der Besitzer führte zum wirtschaftlichen Niedergang der Stadt, die mit ihren ca. 350 Einwohnern eher ländlich und landwirtschaftlich geprägt war. In dieser Zeit begannen die Bischöfe verschiedene Privilegien zu erteilen, um die notwendige Entwicklung und den Wohlstand der Stadt zu gewährleisten. Zwischen 1545 und 1568 gewährten die Bischöfe der Stadt daher nacheinander das Privileg regelmäßiger Wochen- und dreimaliger Jahresmärkte (mit diesen Privilegien erhielt die Stadt von den Bischöfen auch einen eigenen Wald, Weiden und einen Teich).
Im Jahr 1567 erhielt die Stadt das Privileg des Bierbrauens. Seit dem Jahr 1580 konnte Braunsberg Bier in die benachbarten Dörfer liefern. Während dieser Zeit entstanden in der Stadt die ersten Zünfte und es entwickelte sich die lokale Tuchherstellung. Mit dem Aufkommen des Luthertums im 16. Jahrhundert wurde die Stadt größtenteils protestantisch, was Probleme mit sich brachte. Der zunehmende religiöse und wirtschaftliche Druck der Bischöfe führte in Braunsberg zwischen den Jahren 1598–1599 zu einem offenen Aufstand. Nach dessen Niederschlagung fand eine Rekatholisierung der Stadtbevölkerung statt, die sich während des Dreißigjährigen Krieges noch verstärkte. Im Jahr 1626 wurde Braunsberg von der dänischen Armee geplündert und niedergebrannt, 1643 eroberten und plünderten Schweden die Stadt. Diese Zeit schrieb sich negativ in die Stadtgeschichte ein und stoppte die Stadtentwicklung für mehr als 50 Jahre.
In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts befand sich die Stadt Braunsberg auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung. Im Jahr 1859 wurden die Zünfte abgeschafft und neue Handwerke (wie Schuhmacherei, Schneiderei und Herstellung von Strumpfhosen) begannen sich zu entwickeln. Der wirtschaftliche Niedergang traf Braunsberg im 19. Jahrhundert, als die Stadt im Jahr 1850 nicht zum Sitz des Gerichtsbezirks wurde und dann auch die Bemühungen um den Bau einer Eisenbahn in der Stadt scheiterten.
Die bedeutendste Persönlichkeit der Kulturgeschichte der Stadt ist der Schriftsteller Vojtěch Martínek. Er wurde 1887 in Braunsberg in der Familie eines Kürschners geboren. Er war eine der führenden Personen und Organisator des kulturellen Lebens in der Ostrau-Region, er widmete sich dem Theater, der Rundfunkproduktion und dem Journalismus. Andere wichtige Persönlichkeiten der Kulturgeschichte sind die Komponisten František Palkovský und Jožka Matěj.