Mährisch Schildberg
Mährisch Schildberg ist eine der ältesten Städte in der Region Hohenstadt. Es befindet sich etwa 21 km westlich von Mährisch Schönberg, inmitten des Adlervorgebirges und Altvatergebirges. In der Gemeinde leben etwa 2000 Einwohner.
Die erste schriftliche Erwähnung von Mährisch Schildberg stammt aus dem Jahr 1278, das im selben Jahr von dem mährischen Adligen Protiva aus Hohenstadt und Doubrawitz gegründet wurde. Das Dorf entstand wahrscheinlich während der Massenbesiedlung Mährens durch deutsche Kolonisten und trug ursprünglich den Namen Šilperk. Der erste bekannte Verwalter des Herrschaftsgutes war der Raubritter Ješek aus Šilperk. Kurz nach 1308 wurde ihm das Herrschaftsgut abgenommen und den Herren von Sternberg geschenkt. Laut den Einträgen in den Landtafeln besaß dieses Adelsgeschlecht die Gemeinde bis 1480. Im Jahr 1334 wurde Mährisch Schildberg zur Stadt erhoben. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden die Liechtensteiner Eigentümer der Stadt.
Die Stadt erlebte im Laufe der Jahre mehrere Katastrophen. Im 17. Jahrhundert wurde sie von der schwedischen Armee geplündert und von Pestepidemien und der Cholera heimgesucht. Häufig kam es auch zu Bränden. Nach der Abschaffung der Fronarbeit im Jahre 1848 erhielt Mährisch Schildberg den Charakter eines landwirtschaftlichen Dorfes, in dem tschechische und deutsche Einwohner nebeneinander lebten. Seit 1850 war Mährisch Schildberg Sitz des Bezirksgerichts und des Finanzamts und bis 1938 Teil des politischen Bezirks Hohenstadt.
Ab 1938 gab es politische Spannungen, von denen auch Mährisch Schildberg betroffen wurde. Nach dem Münchner Abkommen zogen tschechische Einwohner weg, nur wenige tschechische Familien blieben in der Stadt. Tschechische Schulen wurden abgeschafft und es wurde nur Deutsch unterrichtet. Zur Befreiung der Stadt kam es am 9. Mai 1945.
In die Geschichte der Gemeinde hat sich zum Beispiel der Soziologe Václav Rýznar eingeschrieben, der hier in den 1920er Jahren unterrichtete. Von 1946 bis 1998 spielte Rudolf Čáp auch eine sehr bedeutende Rolle für die soziale, kulturelle und sportliche Entwicklung der Stadt. In der Stadt wurde Anton Schmidt (1797–1866), Kaufmann und Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung geboren.