Kunau
Kunau (tsch. Kunov) ist ein kleines Dorf im heutigen Bezirk Freudenthal (Bruntál), am Fuße des Altvatergebirges. Heutzutage leben im Dorfe, das bis zum Jahre 1945 ausschließlich von deutscher Bevölkerung bewohnt wurde, ungefähr 170 Bewohner.
Die Zeit des Wohlstandes und Ruhmes erlebte Kunau in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als hier eine Fabrik für Rosshaarverarbeitung gegründet wurde. Im Jahre 1817 besuchte das Dorf der Kaiser Franz II. Ebenfalls befand sich hier ein Sanatorium.
Kunau ist Schauplatz einer der Erzählungen von Hugo Fründ Johanna Moor (aus der Sammlung Leute aus Reigersbach). Die Titelfigur ist eine reiche und wohltätige Frau und lebt in Geborgenheit einer Pension in heutigem Vrbno pod Pradědem (Würbenthal). Sie erfährt, dass in einem Häuschen in Kunov eine Frau lebt, bei der sie als Magd im Dienst war, in der Zeit als sie noch arm war.
In einem aus klaren Fensteraugen freundlich zum nahen Fichtenwalde lugenden Häuslein in Kunau gab es am Tage des hl. Nikolaus nicht geringes Staunen: der dort selten einkehrende Briefträger brachte der Alleinbewohnerin der Hütte eine Kiste schier von dem Umfange eines großen Leierkastens. (207)
Denn, Kunau, im Talesschloße, umgeben von Fluren, Bergen und Wäldern, zeigte sich, bedeckt vom Hermelin des Winters, in blendend weißer Pracht. (214)
Autoren
Werke
Leute aus Reigersbach |