Mährisch Neustadt
Uničov (Mährisch Neustadt) befindet sich im Bezirk Olomouc, durch das Fluss Oskava flieβt. Gegenwärtig hat Uničov circa 11,400 Einwohner und danke vieler Renovierungen ist Uničov eine attraktive Stadt des 21. Jahrhunderts geworden.
Uničov wurde 1213 gegründet, was auch die älteste Stadturkunde aus Böhmen- und Mähren bescheinigt. Im Jahr 1223 erhob König Ottokar I. Přemysl die Stadt zur Königsstadt. Uničov war ein wichtiges und strategisches Handelszentrum und die Verwaltung der Stadt beherrschten bis zu den Hussitenkriegen die deutschen Kolonisten, die während der Herrschaft der Přemysliden und Luxemburger kamen. Nach dem Jahr 1422 wurde die Stadt tschechisch und eine der bedeutendsten Bastionen der Hussiten in Mähren. Später im Jahr 1642, während des dreiβigjährigen Krieges, fiel die schwedische Armee in Mähren ein und blieb dort bis zum Jahr 1650. Vom diesen Moment an stagnierte die Stadt Uničov und hatte wirtschaftliche Schwierigkeiten, bis es zu einem Treffen zwischen dem österreichischen Kaiser Joseph II. und dem preuβischen König Friedrich II. im Jahr 1770 kam Uničov vom 31. August bis zum 7. September "Zentrum" der Habsburgermonarchie wurde. Im Jahr 1848 wurde der Stadt Uničov allerdings das Königsprivilegium entzogen und die Stadt verfiel wieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Uničov wieder attraktiv, als hier ein groβer Maschinenbaubetrieb erbaut wurde und neue Angestellte gebraucht wurden. Die Stadt wuchs wieder und erhielt ihre heutige Form.
In der Stadt gibt es viele Sehenswürdigkeiten, z.B. das 1327 erstmals schriftlich erwähnte Medel Tor, die Kirche Mariä Himmelfahrt aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, die Mariensäule aus dem Jahr 1743 und die Stadt verfügt über viele originale aber renovierte Stadthäuser. In der Stadt befinden sich auch viele Skulpturen und Denkmäler, wie z.B. der Brunnen mit der Skulptur von Neptun, die Gedenktafel von Siegmund Albich am Rathaus und auβerdem Museen, ein Kloster und einen Park.
Viele bekannte Persönlichkeiten lebten in der Stadt oder waren mit ihr verbunden. Das sind z.B. der schon erwähnte Siegmund Albich oder auch Sigismund Albicus (1360-1427), ein deutscher Arzt und der Erzbischof von Prag, Leopold Waber (1875-1945), ein österreichischer Politiker, Fridolin Aichner (1912-1987), ein deutschsprachiger Schriftsteller, Karl von Portele (1856-1922), ein österreichischer Önologe, Konrad Bernhauer (1900-1975), ein deutscher Chemiker, Jürgen Zöller (*1945), ein deutscher Politiker und Jan Hruška (*1975), Radfahrer, der heute noch lebt.