Anny Engelmann, auch Anna, Anni oder Annie, wurde am 3. Februar 1897 als jüngere Schwester von Paul und Peter Engelmann in Olmütz geboren. Dort besuchte sie das k. k. akademische Gymnasium und arbeitete als Illustratorin. Sie lebte größtenteils in Olmütz und beteiligte sich an der Tätigkeit des Intellektuellenkreises um ihren Bruder Paul.
Die erste Ausstellung mit ihren Illustrationen für Kinderbücher wurde am 31. Oktober 1920 von der „Gesellschaft der Kunstfreunde in Olmütz“ eröffnet. In den 1920er Jahren lebte sie in Wien, später kehrte aber zurück und kümmerte um ihre Eltern.
Zwischen den Jahren 1923-1935 illustrierte Engelmann - z. T. unter dem Pseudonym Suska - mehrere deutsche Kinderbücher von Paul Reiner, Sophie Hemmerli-Marti u.a., die meist im Verlag der Gebrüder Stiepel in Reichenberg (Die Maienliesl, 1923; Spielkameraden, 1935) und in einigen Fällen auch bei G. Löwensohn in Fürth (Rings um die Erde geht der Ritt, 1925; Susi kauft ein! 1925) erschienen.
Nachdem die deutschen Verlage in der Tschechoslowakei dem nationalsozialistischen antisemitischen Druck unterlegen waren, lehnte Engelmann die weitere Zusammenarbeit mit ihnen ab und illustrierte daraufhin einige Bücher tschechischer Verlage in Prag. Sie schuf auch etliche Illustrationen zu Gedichten von Otto František Babler und kam durch ihn in Kontakt mit Milena Jesenská (Vgl. Briefe im Muzeum umění Olomouc). Ebenso schuf sie die Illustrationen für die tschechische Ausgabe Peter Pan Bücher.
Am 30. Juni 1942 wurde sie ins Ghetto Theresienstadt verschleppt, von hier aus am 14.7.1942 nach Malyj Trostinec bei Minsk deportiert, wo sie mit allen anderen Angekommenen Häftlingen sofort erschossen wurde.
Anny Engelmann, geboren im Jahr 1897 in Olmütz, war als Illustratorin der deutschen und tschechischen Kinderbücher tätig.
Den größten Teil ihrer Lebens verbrachte sie in Olmütz. Die von ihr illustrierte Bücher, z.B. Paul Reiners oder Sophie Hemmerli-Martlis, wurden hauptsächlich in dem Reichenbergen Verlag der Gebrüder Stiepel oder im Verlag G. Löwensohn in Fürth erschienen. Sie schuf auch Illustrationen zu Gedichten von Otto František Babler oder für die tschechische Ausgabe Peter Pan Bücher.
1942 wurde sie aus Olmütz ins Ghetto Theresienstadt und kurz darauf in das Todeslager Malyj Trostinec deportiert, wo sie ermordet wurde.
Forschungsliteratur
Anni Engelmann - eine Olmützer Künstlerin. In: Mährisches Tagblatt. Nr. 83. 7. 4. 1928, S. 2.
Maňák, Pavel: Anny Engelmann, ilustrátorka knih pro děti. Židé a Morava XXIV: kniha statí ze stejnojmenné konference konané v Muzeu Kroměřížska dne 8.11.2017. Kroměříž: Muzeum Kroměřížska, 2018, (24), 146–152.
Schneider, Ursula A.: Bibliographie der Kinderbuchillustratorin Anny Engelmann (Ps. Suska; 1897-1942). Online-Veröffentlichung, 2011.
Schneider, Ursula A.: Neues von Peter Engelmann (Ps. Peter Eng) und Anny Engelmann (Ps. Suska). Die Geschwister von Paul Engelmann, Figuren einer verschwundenen europäischen Moderne. In: Mitteilungen aus dem Brenner-Archiv 30/2011, S. 119-144.
Schneider, Ursula A.: Vom ''Wittgensteinhaus'' zum ''Café Techelet''. In: Schneider, Ursula A.: Paul Engelmann. Architektur. Judentum. Wiener Moderne. Wien 1999, S. 117 - 120.