Alois Musil war ein tschechischer katholischer Priester, Orientforscher und Schriftsteller. Den Großteil seines umfangreichen wissenschaftlichen, publizistischen und belletristischen Werkes hat er auf Tschechisch geschrieben, die grundlegenden geographischen und ethnographischen Bücher über arabische Stämme und Länder auf Englisch, seine ersten wissenschaftlichen Werke und Hunderte seiner Aufsätze für die Prager Presse in den Jahren 1916-1933 allerdings auf Deutsch.
Musil war der Vetter zweiten Grades von Robert Musil. Er studierte 1887-1895 an der Theologischen Fakultät in Olmütz, wo er bald außerordentlicher Professor für alttestamentarische Studien und semitische Sprachen wurde. Nach seinen ersten Reisen in den Nahen Osten seit 1895, seinen weiteren Studien in Beirut und Jerusalem und ersten wissenschaftlichen Erfolgen wurde er 1900 ordentlicher Professor an der Universität Wien. Weltruf gewann er bereits durch die Veröffentlichung seiner Entdeckungen frühislamitischer figurativer Kunstdenkmäler in Kusejr Amra vom Jahre 1898, später dann durch die Ergebnisse seiner im Verlauf von zwanzig Jahren wiederholten Forschungsreisen durch die arabische Halbinsel und Mesopotamien (Studien, Berichte, Landkarten). Musil, der päpstliche Prälat, Kenner der islamischen Kultur und Mitglied mehrerer geografischer Gesellschaften wurde Freund arabischer Stammeshäuptlinge und als Scheik Ibn Musa auch Mitglied des höchsten muslimischen Rates in Jerusalem. Im Ersten Weltkrieg wurde er von Österreich-Ungarn als Diplomat zur Gewinnung arabischer Stammesfürsten für die Sache der verbündeten Türkei eingesetzt - quasi als Gegengewicht zur Wirkung des „Lawrence von Arabien“ auf englischer Seite. Seine Bemühungen in dieser Richtung blieben letztendlich erfolglos. 1919 musste er Wien verlassen und wurde ordentlicher Professor für Oststudien und Arabistik an der Karlsuniversität in Prag, die er allerdings bald wieder verließ. Er wirkte dann am Prager Orientalischen Institut, schrieb weitere tschechische Bücher und zahlreiche Aufsätze über die arabischen Zustände sowie weltpolitische Betrachtungen für die Zeitungen Venkov und Národní listy. Die Jahre 1926-1928 verbrachte er in den USA, wo er seine Werke herausgab. Später wirkte er - bis zu seinem Tode schriftstellerisch tätig - als gewissenhafter Seelsorger im Dorf Otryby in Böhmen. (Ludvík Václavek)
Schriftsteller, katholischer Priester und Orientforscher, Alois Musil, studierte an der Theologischen Fakultät in Olmütz. Nach seinen ersten Reisen in den Nahen Osten seit 1895, seinen weiteren Studien in Beirut und Jerusalem und ersten wissenschaftlichen Erfolgen wurde er 1900 ordentlicher Professor an der Universität Wien. Weltruf gewann er bereits durch die Veröffentlichung seiner Entdeckungen frühislamitischer figurativer Kunstdenkmäler in Kusejr Amra vom Jahre 1898, später dann durch die Ergebnisse seiner im Verlauf von zwanzig Jahren wiederholten Forschungsreisen durch die arabische Halbinsel und Mesopotamien (Studien, Berichte, Landkarten). 1919 musste er Wien verlassen und wurde ordentlicher Professor für Oststudien und Arabistik an der Karlsuniversität in Prag, die er allerdings bald wieder verließ. Er wirkte dann am Prager Orientalischen Institut, schrieb weitere tschechische Bücher und zahlreiche Aufsätze über die arabischen Zustände sowie weltpolitische Betrachtungen für die Zeitungen Venkov und Národní listy. Die Jahre 1926-1928 verbrachte er in den USA, wo er seine Werke herausgab. Zu seinen Werken gehören: Kusejr Amra und andere Schlösser östlich von Moab,Sieben samaritanische Inschriften aus Damaskus, Lev z kmene Judova. Nová Ethiopie (Der Löwe aus dem Stamme Juda. Das neue Äthiopien),Dar Nilu. Nový Egypt (Das Geschenk des Nils. Das Neue Ägypten) und sein Hauptwerk The Manners and Customs of the Rwala Beduins.