Bruno Brehm


Unvollendet
Geburtsdaten
23.07.1892
Laibach
Sterbedaten
05.06.1974
Altaussee

Bruno von Brehm wurde in Laibach geboren und besuchte das Gymnasium in Znaim. Anschließend kämpfte er in der österreichischen Armee trotz mehrmaliger Verletzungen. Nach dem Ersten Weltkrieg widmete er sich dem Studium der Kunstgeschichte, was sich auch in den Beschreibungen oder Charakterisierungen in seinen Werken widerspiegelte. Erste Erfolge konnte er mit unterhaltsamen aber wenig anspruchsvollen Romanen feiern, später arbeitete er vor allem mit historischen Themen.

Brehm stand den Entwicklungen Österreichs in der Nachkriegszeit kritisch gegenüber, was sich in seiner umfangreichen Romantrilogie Die Throne stürzen ausdrückte, in der auch seine konservative und nationale Denkweise deutlich wird. 1930 folgte die Mitgliedschaft bei der NSDAP. Nach Kriegsende blieb Brehm seinen Ideen treu und ließ in der Trilogie Das zwölfjährige Reich ein Schuldbewusstsein und eine kritische Aufarbeitung der Geschehnisse vermissen. In der letzten Phase seines Schaffens fand er seine Heimat bei den Vertriebenen, für die er Erzählungen schrieb und Heimatbände edierte. Trotz großer Erfolge und hoher Auflagenzahlen bis in die 50er Jahre geriet der Autor in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit und so fehlt bis heute eine kritische Aufarbeitung seines Werkes.

Werke

Jahr der Publikation
Die östlichen Einflüsse auf die germanische Tierornamentik bei Josef Strzygowski 1922
Der Sturm auf den Verlag 1925
Alte Tore aus Österreich 1926
Der lachende Gott 1928
Susanne und Marie 1929
Wir alle wollen zur Opernredoute 1930
Ein Graf spielt Theater 1930
Apis und Este 1931
Das gelbe Ahornblatt 1932
Das war das Ende 1932
Denksäulen aus Österreich 1932
Weder Kaiser noch König 1933
Die schrecklichen Pferde 1934
Britta 1934
Heimat ist Arbeit 1934
Die größere Heimat 1934
Zu früh und zu spät 1936
Das wunderschöne Spiel 1936
Die weiße Adlerfeder 1937
Wien 1937
Soldatenbrevier 1937
Die Grenze mitten durch das Herz 1938
Glückliches Österreich 1938
Der getreue Eckart 1938
Der dümmste Sibiriak 1939
Eine deutsche Studentenbude in Prag 1939
Tage der Enthüllung 1939
Tag der Erfüllung 1939
Die sanfte Gewalt 1940
Der König von Rücken 1940
Über die Tapferkeit 1940
Im Großdeutschen Reich 1940
Der liebe Leser 1940
Adam Kraft: Großdeutschland 1940
Deutsche Haltung vor Fremden 1940
Der Abend ohne Gefolge 1942
Das Erwachen des Brewadiers 1944
Künstler 1944
Männerscherze 1944
Der Strohhalm 1944
Der Lügner 1949
Schatten der Macht 1949
Seneca: Vom wahren Leben 1949
Eibl: Delphi und Sokrates 1949
Hauser: Herzklang der Völker 1949
Am Rande des Abgrunds 1950
Die Throne stürzen 1951
Ein Leben in Geschichten 1951
Aus der Reitschul' 1951
Heimat in Böhmen 1951
Die vier Temperamente 1952
Der geistige und militärische Zusammenhalt in national gemischten Heeren 1952
Der kleine Mozart ist krank 1953
Das Ebenbild 1954
Dann müssen Frauen streiken 1957
Der Traum vom gerechten Regiment 1959
k.u.k. Anekdoten aus dem alten Österreich 1960
Der Trommler 1960
Der böhmische Gefreite 1960
Schönes Westböhmen 1960
Das zwölfjährige Reich 1960
Wehe den Besiegten allen 1961
Warum wir sie lieben 1963
Am Ende stand Königgrätz 1965
Der Weg zum roten Oktober 1967
Das Geheimnis beginnt mit dem Schritt 1969
Der Faltenwurf 1971
Heimat Sudetenland 1990

Forschungsliteratur

Arbter, Siegfried: Bruno Brehms Trilogie vom Weltkrieg. Univ., Diss., Wien 1939.
Decloedt, Leopold: “Weder Kaiser noch König – sondern der Führer”. Die Funktionalisierung der Geschichte bei Bruno Brehm. In: Dichtung im Dritten Reich? Hg. v. Christiane Caemmerer u. Walter Delabar. Westdt. Verl.: Opladen 1996.
Decloedt, Leopold: Bruno Brehm und Theodor Heinrich Mayer – Ideologie im Spiegel der Literatur. In: Dichtung im Schatten der großen Krisen. Hg. v. Martin G. Petrowsky. Praesens-Verl.: Wien 2006.
Schattner, Gerd: Der Traum vom Reich in der Mitte. Bruno Brehm. Eine monographische Darstellung zum operationalen Charakter des historischen Romans nach den Weltkriegen. Lang, Frankfurt am Main u.a. 1996.
Tvrdík, Milan: „Vom Altösterreichertum zum Nationalsozialismus – Bruno Brehm (23. Juli 1892 – 5. Juni 1974)“. In: Walter Koschmal, Václav Maidl (Hrsg.): Hans Watzlik – ein Nazidichter? Wuppertal: Arco Wissenschaft, 2006, S. 91–111.
Uzagan, Abdulkerim: Fiktionalität und Realität in der Romantrilogie „Die Throne stürzen“ von Bruno Brehm. Univ. Diss., Bielefeld 1999.
Buch des Dankes. Bruno Brehm zum fünfzigsten Geburtstag. Adam Kraft Verlag: Karlsbad u. Leipzig, 1942.