Znaim
Die schöne historische Stadt im trockenen Flachland Südmährens datiert ihre Anfänge in die Zeit des Goßmährischen Reichs, als sie als eine Fliehburg diente. In der Zeit der Přemysliden gehörte sie neben Brünn und Olmütz zu den bedeutendsten Siedlungen des mährischen Teils des Přemyslidischen Königreichs. In dieser Epoche wurde eine romanische Rotunde errichtet, in der man heute wertvolle Portraits der Přemysliden sehen kann.
Znaim wurde unter der Herrschaft von Přemysl Ottokar I. zur Königsstadt erhoben und auf ihrem Gebiet befanden sich viele Kirchen (u.a. die St. Michael und St. Nikolaikirche) und drei Orden. Znaim stand währen der Hussitenkriege an der Seite von Sigismund von Luxemburg. Obwohl der Stadt Kriege und Brände nicht erspart blieben, sind viele gotische Gebäude wie z. B. der Rathausturm erhalten. Reiche deutsche Bürger neigten im 16. Jh. zum Protestantismus, nach dem Dreißigjährigen Krieg trat die Gegenreformation ein: Jesuiten und Kapuziner zogen dorthin und die Stadt gewann viele Barockdominanten.
Eine Schlacht zwischen Napoleon und den Österreichern nahe der Stadt beschädigte Znaim zum Glück nicht. Im neunzehnten Jahrhundert erlebte die Stadt einen Aufschwung dank des Ausbaus der Bahn. Es wurde viele Parks gegründet, die den alten Stadtmauern folgten. Aus dieser Zeit stammen übrigens auch einige Genussmittel, die die Stadt Znaim in der ganzen Monarchie berühmt machten – Wein und eingemachte Gurken.
Das in der Nähe liegende Dorf Brendlitz (Přímětice) wurde dank Prokop Diviš, dem tschechischen Erfinder des Blitzableiters, berühmt. Im Dorf stehen die Replik seines Blitzableiters, ein Denkmal und eine Grundschule, die seinen Namen trägt.
Dieses Gebiet ist mit dem Leben und Werk der Autorin Ottilie Breiner verbunden. (Věra Jílková, Studentin, übersetzt von Eva Korábečná, Studentin)
Autoren
Werke
Im Zeitenlauf |
Illuminierte Stadtrechtsbücher des 14. bis 16. Jahrhunderts aus Brünn, Iglau, Olmütz und Znaim als Zeugnisse städtisch-autonomen Bewusstseins und mährischen Landesbewusstseins |
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