Karl Hans Strobl


Unvollendet
Geburtsdaten
18.01.1877
Iglau
Sterbedaten
10.03.1946
Perchtoldsdorf bei Wien

Verbindungen
Anton Altrichter
Eugen Schick
Oskar Bendiener
Josef Trübwasser
Franz Schamann

Strobl wurde als Sohn eines Kaufmanns in Iglau geboren. Dort besuchte er die Volksschule und das Gymnasium (1886–1894). Dann studierte er Rechtswissenschaften an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag, wo er Mitglied der Studentenverbindung Corps Austria wurde, hier verfestigte sich auch seine deutschnationale Gesinnung. Seit 1900 war er am Gericht in Iglau und später als Beamter in Brünn angestellt. 1901–1913 war er auch journalistisch tätig (v. a. Theaterkritiken im Brünner Tagesboten; historische Beiträge über Iglau in Mäh­rischem Grenzboten). 1913 verließ Strobl mit seiner Frau Brünn, siedelte nach Leipzig um. Während des Ersten Weltkriegs ver­fasste er Kriegsberichte. 1918 zog er nach Perchtolsdorf um und widmete sich vollständig der Schriftstellerei. Er sympathisierte mit der NSDAP und wurde 1935 ihr Mitglied. Seit 1938 war er Leiter der Reichsschrifttumskammer in Wien. Nach dem Zwei­ten Weltkrieg wurde er verhaftet und zu Zwangsarbeit einge­setzt. 1946 starb er in einem Altersheim an einem Schlaganfall.

Strobl war sein ganzes Leben literarisch äußerst produk­tiv. Aus der Zeit, die er in Prag verbrachte, schöpfen thema­tisch seine Prager Studentenromane (der autobiographische Roman Die Vaclavbude, 1902). In seinem Werk kommt deut­lich seine deutschnationale Orientierung zum Ausdruck (die autobiographische Trilogie, der erste Teil Verlorene Heimat, 1920; der Studentenroman Der Schipkapaß, 1908; Die Fackel des Hus, 1929). Seine grotesken, phantastischen, vorwiegend in Mähren spielenden Horrorerzählungen und -romane, die vom Werk E. T. A. Hoffmanns und E. A. Poes beeinflusst sind, haben nichts an Wirksamkeit verloren (der Skizzenband Aus Gründen und Abgründen, 1901; Groteske Histörchen, 1923). Ein Teil des Prosawerks von Strobl wurde auch verfilmt.

Werke

Jahr der Publikation
Aus Gründen und Abgründen 1901
Und sieh`, so erwarte ich Dich! 1901
Arno Holz und die jüngstdeutsche Bewegung 1902
Der Buddhismus und die neue Kunst 1902
Die Vaclavbude 1902
Die Weltanschauung der Moderne 1902
Die Starken 1903
Der Fenriswolf 1903
Die Eingebungen der Arphaxat. Merkwürdige Geschichten. Mit Deckelzeichnung von R.Teschner. Minden i. Westf. J.C.C.Bruns 1904. 1904
Alfred Mombert 1906
Bettina von Arnim 1906
Die gefährlichen Strahlen 1906
Bedenksame Historien 1907
Die Nibelungen an der Donau 1907
Der Schipkapaß 1908
Mährische Wanderungen 1909
Der brennende Berg 1910
Eleagabal Kuperus 1910
Romantische Reise im Orient 1910
Das Frauenhaus von Brescia 1911
Die knöcherne Hand und Anderes 1911
Isgard Gestettner 1911
Die Streiche der schlimmen Paulette oder Die Insel der Enttäuschung 1912
Das Wirtshaus "Zum König Przemysl" 1913
Die vier Ehen des Matthias Merenus 1913
Die drei Gesellen 1914
Bismarck 1915
Ein gute Wehr und Waffen 1915
Madame Blaubart 1915
Zwischen Weichsel und Karpathen 1915
Der Krieg in Alpenrot 1916
Die Kristallkugel 1916
Fürst Bismarck 1917
Lemuria 1917
Seide Borowitz 1918
Das Meisterstück 1919
Sanctus Bacillus 1919
Rest weg! 1919
Der Attentäter 1920
Verlorene Heimat 1920
Der betrogene Tod 1924
Erinnerungen 1942

Forschungsliteratur

Altrichter, Anton: Karl Hans Strobl. Ein Lebens- und Schaffensbild. Leipzig Staackmann 1927.
Müller, Elsa: Karl Hans Strobls Novellen. Diss. Wien 1940.
Wackwitz, Günter: Karl Hans Strobl (1877-1946). Sein Leben und sein phantastisch orientiertes Frühwerk. Diss., Halle, 2 Bde, 1981.
Krappmann, Jörg: Aus dem Großleben einer Kleinstadt. Karl Hans Strobls Roman „Der Fenriswolf“. In: Brücken. Germanistisches Jahrbuch Tschechien-Slowakei. Neue Folge. 18. Jg. Nr. 1-2. 2010, S. 97-110.

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