Otto Emil Krick


Pseudonym
O. E. Frieden
Geburtsdaten
23.03.1875
Olmütz
Sterbedaten
21.12.1911
Olmütz

Verbindungen
Julius Krick

Otto Emil Krick wurde am 23.3.1875 in Olmütz geboren. Nach Abschluss der Volksschule besuchte Krick das deutsche Staatsgymnasium in Olmütz, welches er jedoch nach der vierten Klasse verließ. In Brünn besuchte er dann einen zweijährigen Kurs an einer Handelsschule, beschäftigte sich mit dem Studium von Fremdsprachen und interessierte sich überdies für Naturwissenschaften. Den Kurs abgeschlossen, kehrte Krick nach Olmütz zurück und trat provisorisch in ein Bankhaus ein. Bald darauf wurde er Korrespondent einer Fabrik in Hradisch in der Nähe von Olmütz.

Im Jahre 1897 kam er in Verbindung mit der Redaktion des scharf oppositionellen Wochenblattes Der Mährische Volksfreund. Zu dieser Zeit begann Krick unter dem Pseudonym O. E. Frieden zu veröffentlichen. Unter diesem Pseudonym erschienen im Mährischen Volksfreund die ersten Kurzerzählungen Das Auge des Kalifen und Allerseelen. Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1899 verzichtete Krick endgültig auf eine Beamtenlaufbahn und betätigte sich ab dieser Zeit an ausschließlich als Journalist. Am 4. 1. 1900 trat er als Redakteur in die Leitung des Olmützer Nordmährerblattes ein. Für diese stark deutschnational orientierte Zeitung lieferte Krick vor allem Artikel über Politik.

Die nächste Station im Kricks Lebenslauf war die Stadt Weipert im Erzgebirge, wo er die Leitung des Deutschen Volkstums übernahm. Im Jahre 1904 brachte der Sammelband Mährens deutsche Dichter der Gegenwart einige von Kricks Gedichten. Im selben Jahr publizierte die Monatsschrift Deutsche Arbeit seine Gedichte Alte Städte und Hochmoor. Bereits an diesen früheren Gedichten kann man den starken Einfluss der Lyrik von H. Heine erkennen, zu dem O. E. Krick als einem der größten Dichter Deutschlands aufsah. Er verfasste auch große Märchendichtungen in Weipert und später in Gablonz. Kricks Märchendichtungen, die an die Tradition der deutschen Volksdichtung anknüpfen, unterscheiden sich wesentlich von seinem späteren poetischen Werk, in dem er die lyrische Dichtung seiner Zeit aufgriff.

Krick betätigte sich weiterhin als Journalist, von Weipert kam er 1906 nach Gablonz, wo er die Redaktion des Tageblattes übernahm. Wegen seiner Krankheiten verbrachte er anschließend einen Erholungsaufenthalt in Italien. Diesen Zeitabschnitt dokumentieren die Reisebriefe aus dem Süden. Der letztdatierte Brief stammt vom 18.10.1911. Kurz darauf verschlimmerte sich sein Krankheitszustand beträchtlich und zwang ihn zu einem vorzeitigen Winterurlaub. Den verbrachte er bei seiner Mutter in Olmütz, wo er am 21.12.1911 an Tuberkulose starb.

Werke

Jahr der Publikation
Gespenster 1899
Hochmoor 1904
Alte Städte 1904
Märchenzauber 1904
Aschenputtel 1904
Dornröschen 1904
Ingrid 1906
Reisebriefe aus dem Süden 1911
Schriften 1915
Spätsommer
Notturno
Abschied
Warum wir leben
Kleinstadt
Mädchenträume
Melancholie
August
Resignation
Warum?
Frühlingsmüde
Tulpen
Jahreswende
Rorate coeli
In ein Stammbuch
Venedig
Einsiedelei in Prati
Allerseelen
Das Auge des Kalifen
Rauhreif im Erzgebirge

Forschungsliteratur

Zimmermann, F. X.: O. E. Krick. Sein Leben und seine Schriften. Saaz Verlag Karl Hornung a Comp. 1915.
Reimer, E.: Mährens deutsche Dichter der Gegenwart, 1904.
König, J. W.: Das Schrifttum des Ostsudetenlandes 1964.