Sedlnitz


Sedlnitz liegt im Bezirk Neutitschein in der Mährisch-Schlesischen Region und ist eine der ältesten Gemeinden der Region Freiberg.

Die erste schriftliche Erwähnung der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1267, aber archäologische Funde aus der Jungsteinzeit deuten darauf hin, dass das Gebiet viel früher von den Slawen bewohnt war. Nach den verheerenden Zügen der Tataren im Jahr 1241 kam es zu einem starken Bevölkerungsrückgang. Zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert wurden Nordostmähren und Schlesien, einschließlich Sedlnitz, kolonisiert, um neue Arbeitskräfte für die Bewirtschaftung von Ackerland zu gewinnen, zu denen der Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg und die Grafen von Hückeswagen beitrugen. 

Der Gemeinde litt auch unter Kriegen, die im Mittelalter wüteten. Die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), der Napoleonischen Kriege (1804-1815) und der beiden Weltkriege berührten die Gemeinde besonders tief. Im Jahr 1642 drangen schwedische Truppen in Sedlnitz ein, plünderten Bauernhöfe und zerstörten die Ernte. Der Geldmangel an Steuern und Kriegsleistungen führte dazu, dass die Bauern nichts bezahlen konnten und ihre Schulden stiegen. In ihrer Verzweiflung verließen sie daher manchmal die Bauernhöfe, und so wurde die Gemeinde allmählich ärmer. Während des Krieges breiteten sich auch verheerende Epidemien wie die Spanische Grippe, Typhus und die Pest aus. 

Nach der Abschaffung der Fronarbeit im Jahr 1848 begann sich in den umliegenden Städten die Industrie zu entwickeln. Während des Zweiten Weltkriegs mussten tschechische Familien aus Sedlnitz ihren Besitz verlassen. 

Eine bedeutende Persönlichkeit, die in Sedlnitz einen Teil ihres Lebens verbrachte, war Joseph Karl Benedikt von Eichendorff, dessen Familie hier einen Bauernhof besaß. Nach dem Verlust des Schlosses Lubowitz wurde Sedlnitz zum Treffpunkt der Familie. 


Autoren

Joseph Karl Benedikt Eichendorff, von

Geburtsdaten
10.03.1788
Schloss Lubowitz bei Ratibor

Sterbedaten
26.11.1857
Neisse