Datschitz
Datschitz ist eine Stadt im Bezirk Neuhaus in der Südböhmischen Region, 12 km südlich von Teltsch. Es liegt an der Grenze zwischen Böhmen und Mähren, am linken Ufer der Mährischen Thaya.
Die erste schriftliche Erwähnung von Datschitz stammt aus dem Jahr 1183 in der Chronik des Abtes Jarloch von Milevsko im Zusammenhang mit der Weihe der hiesigen Pfarrkirche durch Bischof Pelhřim von Olmütz auf Wunsch des Fürsten Konrád Ota von Znaim. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts wurde Datschitz von den Herren von Neuhaus erworben, unter denen das Dorf das Recht erhielt, Jahrmärkte zu veranstalten. Es wurde zum Zentrum des Herrschaftsguts Bilkau. Im Jahr 1377 erhielt Datschitz Stadtrechte, zur bedeutendsten Entwicklung kam es allerdings, als die aus Kärnten stammende Familie Kraiger von Kraigk die Stadt übernahm. Sie machten Datschitz zu ihrem Sitz, was zu einer raschen Entwicklung von Handwerk und Handel führte. Verschiedene Zünfte wurden gegründet und die Stadt durfte Märkte abhalten, Bier brauen und erhielt das Meilenrecht und Gerichtsrecht. Die Kraiger von Kraigk luden im 16. Jahrhundert italienische Baumeister ein, die sich hier niederließen und die streng gotische Stadt in eine Renaissancestadt verwandelten. Die Häuser erhielten Renaissancegiebel und es wurden zwei Renaissanceschlösser erbaut, das sogenannte Alte Schloss, das 1579 erbaut wurde, und das sg. Neue Schloss, das 1591 vom italienischen Baumeister Francesco Garof da Bissone vollendet wurde. Unter Oldřich Kraiger von Kraigk wurde Datschitz 1582 von Kaiser Rudolf II. zur Stadt erhoben. Der Dreißigjährige Krieg bedeutete im 17. Jahrhundert eine große Katastrophe für die Stadt, und im Jahr 1680 wurde Datschitz von der Pest heimgesucht, was zu einem starken Bevölkerungsrückgang führte. Im Jahr 1690 brannte es in Datschitz, wodurch das Renaissance- und Barockbild der Stadt zerstört wurde. Am Beginn des 19. Jahrhunderts erhielt Datschitz Pionierstatus in der Berufsbildung und Industrie. Im Jahr 1820 wurde in Datschitz eine der ersten Forstschulen gegründet. Hier wurde 1843 auch der erste Würfelzucker der Welt hergestellt, erfunden vom Direktor der Zuckerfabrik, Jakub Kryštof Rad.
Im 19. Jahrhundert kam es zu großen Veränderungen in der Staatsverwaltung Österreich-Ungarns und Datschitz wurde zum Sitz des Bezirksamts und mit einer Unterbrechung während des Zweiten Weltkriegs bis 1960 auch Bezirksstadt.
Wichtige Persönlichkeiten, die mit Dačice verbunden sind, sind der Historiker, Archivar und Pädagoge Jan Bistřický sowie der Journalist und Schriftsteller Matěj Mikšíček.