Adolf Donath


Geburtsdaten
09.12.1876
Kremsier
Sterbedaten
27.12.1937
Prag

Verbindungen
Jaroslav Vrchlický

Adolf Donath, ein Schriftsteller jüdischer Herkunft, wurde in der ostmährischen Stadt Kremsier geboren und besuchte das hiesige deutsche Gymnasium. Bedeutend für sein späteres Werk war die Freundschaft mit Max Švabinský und mit Jaroslav Vrchlický. An der Universität in Wien studierte er Jura und Philosophie, wobei er während seines Studiums als Bibliothekar und Leiter der Abteilung für jüdische Literatur direkt an der Universität tätig war.

Als er 19 Jahre alt war, verfasste er seinen ersten Gedichtband Judenlieder, der viel gefeiert wurde. Außerdem fungierte er als Mitarbeiter der Neuen Freien Presse oder als Redakteur der zionistischen Zeitschrift Die Welt und gehörte kurzzeitig dem Freundeskreis von Detlev von Liliencron an. Erstmals in Wien, später auch in Berlin, wohin er umgezogen war, zeigte er ein erhöhtes Interesse für Kunstsammlungen. Er publizierte seine eigene kunsthistorische Zeitschrift Der Kunstwanderer und ein Jahrbuch für Kunstsammler. Nachdem Hitler an die Macht gelangte, zog Donath mit seiner Frau nach Prag, wo er mit der Zeitung Prager Tagblatt und dem Prager Börsen-Courier zusammenarbeitete. Er selbst gründete seine eigene Zeitschrift Internationale Kunstweltspäter dann auch die Internationale KunstrevueZu seinen bekanntesten Werken gehören die Sammlung Judenlieder, die Monographie Lesser Ury oder auch das Handbuch Technik des KunstsammelnsKrankheitsbedingt verstarb Donath in Prag.

Werke

Jahr der Publikation
Einiges über moderne czechische Lyrik 1896
Tage und Nächte 1898
Sagen und Märchen 1898
Die jüdische Moderne 1898
Mensch und Liebe 1900
Judenlied 1901
Der Künstler Lilien 1901
Max Liebermann über den Zionismus 1902
Österreichische Dichter 1904
Psychologie des Kunstsammelns 1911
Der Kunstwanderer 1919
Erich Wolfsfeld 1920
Hermann Struck 1920
Judenlieder 1920
Lesser Ury 1921
Jahrbuch für Kunstsammler 1921
Technik des Kunstsammelns 1925
Sammlung Viktor Hahn 1926
Der Berliner Kaufmann als Kunstfreund 1929
Max Osborn zum 60. Geburtstag 1930
Gedächtnisausstellung Prof. Emil Orlik 1934
Die Internationale Kunstwelt 1934
Wie die Kunstfälscher arbeiten 1937
Internationale Kunstrevue 1937
Verzeichnis der Radierungen von E. M. Lilien

Forschungsliteratur

Adolf Donath - 60 Jahre. In: Prager Börsen-Courier. (10.12.1936) S.11.
Adolf Donath gestorben, ein Nekrolog. In: Prager Tagblatt. (28.12.1937).
Bensimon, Doris: Adolph Donath (1876-1937). Ein jüdischer Kunstwanderer in Wien. Berlin/Prag Campus Judaica, Band 17. Frankfurt/New York Campus Verlag 2001.
Benzmann, Hans: Rezension der Sammlung Mensch und Liebe In: Literarisches Zentralblatt für Deutschland.
Brod, M.: Prager Tagblatt. Roman einer Redaktion. Frankfurt am Main/ Hamburg 1968
Deutsches Literatur-Lexikon. Bern Francke Verlag 1971. Bd. 3, S. 444.
Gelber, M.: The "jungjüdische Bewegung": an Unexplored Chapter in German-Jewish Literary and Cultural History. In: Yearbook of the Leo Baeck Institute 31 (1986), S.105-119.
Holzamer, Wilhelm: Rezension der Sammlung Mensch und Liebe. In: Frankfurter Zeitung 1902.
Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Hrsg. von R. Heuer. München/ London/ New York K. G. Sauer 1992.
Lublinski, S.: Eine Rezension zur Sammlung Tage und Nächte. In: Die Welt. 1899.
Neue Freie Presse. Eine Rezension der Sammlung Tage und Nächte
Nezdařil, L.: Česká poezie v německých překladech. Academia, Praha 1985.
Peřinka, F. V.: Dějiny města Kroměříže. Kroměřížský městský osvětový sbor, Kroměříž 1940. S. 419 - 20.
Programm des k.k. deutschen Staatsgymnasiums in Kremsier 1887-1906.
Slavík, B.: Kulturně literární dějiny Kroměřížska. Manuskript, II/2, S.528-529, Pozn.2/2, S.627, pozn.238-9.
Bok, Václav; Macháčková-Rieglová, Věra; Veselý, Jiří: Slovník spisovatelů německých a lužicko-srbských. Odeon, Praha 1987, S. 192.
Svátek, Josef: Adolf Donath. Muz. Kroměřížska, Kroměříž 1990.
Gelber, Mark: Donath, A. In: Metzler Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur, Hrsg. A. B. Kilcher, J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000, S. 121-3.