Franz Schamann
Franz Schamann wurde in der mährischen Metropole Brünn geboren, lebte die letzten Jahre seines kurzen Lebens in Wien, wo er als ein freier Schriftsteller tätig war. Seine literarische Tätigkeit ist geprägt vom Naturalismus, insbesondere Emile Zolas, doch er widmete sich auch der journalistischen Arbeit für die „Arbeiter-Zeitung", was in Zusammenhang mit seinen sozialistischen Überzeugungen zu sehen ist. Die Thematik Schamanns belletristischer Werke ist von seinen eigenen Lebenserfahrungen beeinflusst, unter deren das führende Wort „Not, Elend, Krankheit" hatten, die auch einige seiner literarischen Protagonisten (beinahe) zum Selbstmord brachten (vgl. Kaufmann 1981:177). Die Themen seiner Texte sind einerseits prototypisch naturalistisch. Andererseits „befaßte [er] sich aber auch eingehend mit der Geschichte und den politischen Problemen Österreichs ― und griff auch vollkommen neue Themen auf, wie z. B. Erziehung, Sexualität sowie die Rolle der Frau auf. Zu seinen Werken zählen neben dem Roman Die Nachwehen (1910) zwei Novellenbände (Mährische Geschichten 1902 und Aida 1909) und mehrere Dramen.
Der Nachlass des Autors mit mehreren unveröffentlichten Werken steht in Innsbrucker Brenner Archiv zur Verfügung.
Forschungsliteratur
Kaufmann, Reinhild. „Franz Schamann und Ludwig von Ficker. In: Untersuchungen zum „Brenner". Festschrift für Ignaz Zangerle zum 75. Geburtstag. Hrsg. von Walter Methlagl et al. Salzburg: Otto Müller, 1981. 177-185.
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Krappmann, Jörg: Allerhand Übergänge. Interkulturelle Analysen der regionalen Literatur in Böhmen und Mähren sowie der deutschen Literatur in Prag (1890-1918). Bielefeld: transcript 2013.
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