Eugen Schick


Geburtsdaten
23.04.1877
Brünn
Sterbedaten
16.03.1909
Brünn

Verbindungen
Karl Hans Strobl
Richard Schaukal von
Robert Musil
Franz Schamann

Schick entstammte einer katholischen Familie. In Brünn besuchte er die Realschule. Nach dem Studium des Französischen, Englischen und Italienischen an der Handelsakademie in Wien wurde er Bankbeamter in Brünn. Er war als Journalist und Kunstkritiker tätig (in der Zeitung Tagesbote aus Mähren und Schlesien) und begann bald auch seine eigenen Werke zu veröffentlichen. Schicks langjähriger Freund war der ebenfalls in Brünn schaffende Karl Hans Strobl. Obwohl Schick sein ganzes Leben lang für Wien schwärmte, blieb er bis zu seinem frühen Tod in Brünn. Er starb kurz vor seinem 32. Geburtstag an Darmkrebs.

Brünn und Wien spielen eine wesentliche Rolle in Schicks Werk. In seinen Erzählungen werden Schicksale der einfachen Menschen skizziert; sein Erzählstil ist von genauen Beobachtungen des Brünner (das Skizzenbuch Aus stillen Gassen und von kleinen Leuten, 1902) und Wiener (der postum erschienene Band im Wiener Dialekt Auf der Gass’n, 1910) Alltagslebens geprägt. Sowohl seine Lyrik als auch sein einziges dramatisches Stück bestehen aus einzelnen, genau beschriebenen Szenen und Situationen, ähnlich wie es in Schicks Erzählungen der Fall ist (burlesker Einakter Literaturzigeuner, 1904; Gedichtband Empfindsames Notierbüchlein, 1905). Zahlreiche Aufsätze und Vorträge widmete Schick den wichtigsten deutschmährischen Autoren (Broschüre Die Mährische Moderne, 1906).

Werke

Jahr der Publikation
Aus stillen Gassen und von kleinen Leuten 1902
Otto Julius Bierbaum 1903
Empfindsames Notierbüchlein 1905
Die Mährische Moderne 1906
Auf der Gass’n 1910
Z tichých uliček a o malých lidech 2015

Forschungsliteratur

Hirsch, Adolph: Jung Brünn. In: Mährisch-schlesischer Correspondent. Abendblatt. (31.2.1900), S. 1f.
Léblová, Silvie: Sechs vergessene deutschsprachige Schriftsteller aus Brünn. Ihr Leben und Werk im Überblick. Dipl. Olmütz 2001.
Mareček, Zdeněk: Musilova brněnská léta. In: Host 3 (2001), S. 35.
Schick, Eugen: Selbstanzeige. In: Zukunft. (29.11.1903)
Strobl, K.H.: Eugen Schick. In: Auf der Gass’n. Nachdichtungen im Wiener Dialekt nach Chansons von Aristide Bruant, mit Zeichnungen und Umschlag von Gustav Böhm. Brünn Verlag von Friedrich Irrgang 1910.
Strobl, K.H.: Eugen Schick. In: Tagesbote aus Mähren und Schlesien. (17.3.1909), S.3f.
Szegeda, Wilhelm: Südmährisches Schrifttum. Eine literarhistorische Darstellung. Znaim M.F. Lenk 1924, S. 7f.
Vallazza, Karl: Eugen Schick. In: Tagesbote aus Mähren und Schlesien Nr. 129 (18.3.1934), S. 12.
Peštová, Alžběta: Eugen Schick als Vermittler der Wiener Kultur. In: Kriegleder W., Andrea S. (Hg.): Kulturelle Zirkulation im Habsburgerreich. Der Kommunikationsraum Wien. Praesens, Wien 2019, S. 246-262.