Zlabings


Zlabings ist eine kleine historische Stadt im Bezirk Neustadt. Sie liegt etwa einen Kilometer nördlich der Grenze zu Österreich und elf Kilometer südwestlich von Datschitz. 

Dank ihrer Lage wurde die Stadt zu einer wichtigen Handelsstation. Der Weg von Brünn über Budweis nach Passau traf sich hier mit einer weiteren wichtigen Verbindung zwischen Iglau und Linz. Anfänglich siedelten sich hier vor allem Einwohner slawischer Herkunft an, und neben der Landwirtschaft entwickelten sich an dem wichtigen Knotenpunkt auch Handel und Handwerk. Die älteste schriftliche Erwähnung von Zlabings stammt aus dem Jahr 1260. Die ursprüngliche Wachsiedlung, die nach archäologischen Funden wahrscheinlich im 12. Jahrhundert entstand, gehörte den Herren von Neustadt. Im 14. Jahrhundert entwickelte sich Zlabings und verwandelte sich in eine Stadt. Die wichtigste Handwerkerzunft der Stadt bestand aus den Tuchmachern. Dank des wirtschaftlichen Aufstiegs der Stadt wurden ab dem Ende des 15. und im 16. Jahrhundert bedeutende Bauarbeiten an den bürgerlichen Häusern und Gebäuden durchgeführt.  

Während des Dreißigjährigen Krieges erlebte die Stadt schwere Zeiten, als sie von schwedischen Truppen geplündert wurde. In den Jahren 1680-1681 wurde Zlabings von der Pest heimgesucht. Die Stadt erholte sich von den Kriegen erst um die Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, aber im Jahr 1750 wurde die Stadt durch einen großen Brand beschädigt. Der darauffolgende Niedergang der Stadt wurde durch die Verlegung der Poststrecke von Wien nach Iglau über Znaim im Jahre 1760 noch verstärkt. 

Am 27. September 1902 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Zlabings und Teltsch gebaut und in Betrieb genommen. Der Zerfall Österreich-Ungarns nach 1918 brachte große Probleme für die örtlichen Textilfabriken mit sich, die ihre traditionellen Absatzmöglichkeiten in der ehemaligen Monarchie verloren und diese Lage wurde noch durch den Ausbruch der Weltwirtschaftskrise um die Wende der 1920er und 1930er Jahre verschlimmert. Nach dem Münchener Abkommen wurde die Stadt im Oktober 1938 an Deutschland abgetreten und die tschechische Bevölkerung wurde ins Inland ausgesiedelt. 

Am 31. August 1961 wurde Zlabings zum städtischen Denkmalschutzgebiet erklärt. Eine wichtige Persönlichkeit, die hier wirkte, war zum Beispiel Ferdinand Netouschek, Pädagoge, deutscher Ethnograph und Schriftsteller sowie der Musiker Zikmund Polášek.