Rudolf Hirsch


Geburtsdaten
01.02.1816
Napajedl
Sterbedaten
10.03.1872
Wien

Rudolf Hirsch wurde in einer kleinen mährischen Stadt (Napajedl) in der Nähe von Zlin geboren. In Brünn besuchte Hirsch das Gymnasium und widmete sich anschließend der Philosophie. 1834-38 studierte er an der Wiener Universität Jura. Später ging er nach Leipzig, wo er rasch Redakteur der Zeitschrift Komet (1840-43) wurde und hier das Album für Gesang (1841 - 1845) gründete. In Leipzig lernte er auch seine künftige Gemahlin Klara Schulze kennen. 1842 erhielt er in Jena das Diplom des Doktors der Philosophie. Ein Jahr später trat er in den österreichischen Staatsdienst ein, wo er u. a. als Ministerialsekretär des Inneren bis zu seiner Pensionierung 1870 verblieb.

Hirsch hatte neben seinem Beruf großes Interesse an Literatur und Musik. In die Öffentlichkeit trat er als Dichter mit dem Drama Rafaele. H. schrieb nicht nur Gedichte (z. B. Frühlingsalbum, 1837), Balladen, Romanzen (Balladen und Romanzen, 1841), sondern auch Prosa: Erzählungen (Siesta, 1856), Biographien (z. B. Galerie lebender Tondichter, 1836; Mozarts Schauspieldirektor, 1859 u. a.) und Reiseschilderungen. Hirsch komponierte rund 100 Lieder und wurde Musikreferent der Wiener Zeitung.

Werke

Jahr der Publikation
Galerie lebender Tondichter 1836
Rafaele 1836
Dramatische Studien 1836
Frühlingsalbum 1837
Buch der Sonette 1841
Balladen und Romanzen 1841
Album für Gesang 1841
Soldatenspiegel 1849
Reiser und Reisig 1850
Irrgarten der Liebe 1850
Poetische Schriften 1851
Aus Helenens Tagebuche 1853
Stimmen des Volkes 1853
Gendarmen-Lied 1853
Lieder ohne Weltschmerz 1854
Eulenspiegels Tagebuch 1856
Siesta 1856
Mozarts „Schauspieldirektor“ 1859
Franz Graf Stadion 1861
Staub von der Reise 1861
Idria 1868

Forschungsliteratur

Lexikon deutschmährischer Autoren. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2003.
Sturm, Heribert (Hg.): Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. o.V., München/Wien 1979.
Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 18. bis 20. Jahrhundert. o.V., München 2002.
Nordmann, Johannes: Rudolf Hirsch. In: Der Salon. o.V., Wien 1853.
Stock, Karl R./Heilinger, Rudolf/Stock, Marléne: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Mit einer Auswahl einschlägiger Biographien, Nachschlagewerke, Sammelbiographien, Literaturgeschichten u. Anthologien. o.V., Pullach bei München 1972.
Strzemcha, Paul: Rudolf Hirsch. In: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens (Brünn 1910).
Wurzbach, Constant von: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreichs. o.V., Wien 1863, 1874.
Zohn, Harry: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. o.V., Tel Aviv 1969.