Joseph Leonard Knoll


Joseph Leonhard Knoll, Historiker und Schriftsteller, studierte Philosophie in Wien. Er war Professor der Geisteswissenschaften an der Krakauer Universität, später wirkte er als Professor für Geschichte an den Universitäten in Olmütz, Prag und Wien.

In der literarischen Welt wurde er vor allem als Gründer und Leiter der Olmützer Dichterschule bekannt. Sein Werk kann man der deutschen Spätromantik zuordnen. In seinen belletristischen Texten stützte sich Knoll in romantisierender Weise auf Geschichte und Mythologie und strebte zugleich eine klassisch geschlossene Form an (z. B. das epische Gedicht Thuiscon oder das Lied der Weihe, 1816 und Die Gürtel der Erde oder Das Lied des Weltbürgertums, 1817). Knoll war vor allem Geschichtswissenschaftler. Sein Interesse für die Geschichte Böhmens und Mährens kommt in seinem Werk Mittelpunkte der Geschichtsforschung und Geschichtsschreibung in Böhmen und Mähren als Einleitung in die sieben Bücher Mährischer Geschichten (1821) zum Ausdruck.

Werke

Jahr der Publikation
Thuiscon oder das Lied der Weihe 1816
Die Gürtel der Erde oder Das Lied des Weltbürgertums 1817
Der deutsche Adler 1817
Die Schule der Weisheit 1819
Mittelpunkte der Geschichtsforschung und Geschichtschreibung in Böhmen Und Mähren 1821
Blüten der Dichtkunst 1825
Vindobona oder Das Lied des Bundes 1847

Forschungsliteratur

Motyčka, Lukáš/Opletalová, Veronika (Hgg.): Literární procházky německou Olomoucí/Literarische Wanderungen durch das deutsche Olmütz. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2012.
Lexikon deutschmährischer Autoren. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2003.
Fialová-Fürstová, Ingeborg: Kurze Geschichte der deutschmährischen Literatur. o.V., Olomouc 2011.
Kux, Johann: Geschichte der königlichen Hauptstadt Olmütz bis zum Unsturz 1918. o.V., Reichenberg u. a. 1937.
Schaffer, Wilhelm: Die Olmützer Dichterschule. (Diss.). In: Jahrbuch der Philosophischen Fakultät der Deutschen Universität Prag. o.V., o.O. o.J.
Strzemcha, Paul: Die Olmützer Dichterschule. In: Zeitschrift des deutschen Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens (Jg. 12, 1908, S. 278 ff.; Jg. 14, 1910, S. 50 ff.).