Oskar Rosenfeld


Oskar Rosenfeld wurde in Koritschan geboren. Das Gymnasium absolvierte er in Ungarisch Hradisch und ging anschließend zum Studium der Kunst und Philologie nach Wien. Früh geriet Rosenfeld in den Bannkreis von Theodor Herzl, der ihn in zionistische Pressekreise einführte, wo Rosenfeld eine bemerkenswerte journalistische Karriere startete. 

Rosenfelds literarisches Schaffen begann 1910 mit seinem Roman Die vierte Galerie. Er schrieb auch Erzählungen, Novellen und wurde als Übersetzer aus dem Jiddischen bekannt. 1941 wurde Rosenfeld in das Ghetto Lodz deportiert, wo er an der Chronik des Ghettos schrieb und ein Tagebuch Wozu noch Welt (hrsg. 1994) führte. Im August 1944 verlor sich seine Spur in Auschwitz.

Werke

Jahr der Publikation
Die vierte Galerie 1910
Mendel Ruhig 1914
Tage und Nächte 1920
Wozu noch Welt 1994

Forschungsliteratur

Wininger, S.: Rosenfeld, Oskar. In: Grosse Jüdische National-Biographie. Ein Nachschlagewerk für das jüdische Volk und dessen Freunde, Bd. 7. Cernauti Arta 1936. Nachdruck Nendeln/Liechtenstein 1979, S. 404 (Kurze Würdigung seiner literarischen und publizistischen Tätigkeiten.).
Loewy, Hanno: „Vowort“. In: O. Rosenfeld. Wozu noch Welt... (Loewy gelingt eine umfassende und gleichzeitig dichte Einführung in das Leben und Werk Rosenfelds. Die kurze Arbeit stellt allerdings Rosenfelds Schaffen im Lodzer Ghetto in den Mittelpunkt.).
Riecke, Jörg: Zur Sprache der Opfer des Nationalsozialismus. Oskar Rosenfelds Aufzeichnungen aus dem Ghetto Lodz. In: Brandt, Gisela (Hg.), Soziofunktionale Gruppe und sozialer Status als Determinanten des Sprachgebrauchs. Internationale Fachtagung Rostock 25.-27.9. 2000. Stuttgart Akademischer Verlag 2001, S. 237-254.
Feuchert, Sascha: Studien zur Holocaust-Literatur: Das Ghetto Lodz in Texten von Oskar Rosenfeld und Oskar Singer. (Diss., forthcoming). Die Arbeit versucht, Singers und Rosenfelds Darstellungen des Ghettos Lodz gegeneinander zu lesen und als Konstituenten für die Ghetto-Texte das literarische Schaffen der beiden Autoren vor dem Krieg heranzuziehen. Sie enthält zahlreiche biographische Einzelheiten und widmet sich auch der Rezeption der Werke von Singer und Rosenfeld.
Riecke, Jörg: An den Randzonen der Sprache. „Lagersprache“ und „Ghettosprache“ zur Zeit des Nationalsozialismus. In: Siewert, Klaus (Hg.), Aspekte und Ergebnisse der Sondersprachenforschung. Wiesbaden Harrassowitz 2001.
http://www.holocaustliteratur.de