Andreas Ludwig Jeitteles


Der Arzt und Schriftsteller Andreas Ludwig Jeitteles stammte aus einer bedeutenden jüdischen Familie aus Prag. Er begann sein Medizinstudium in Prag und beendete selbiges 1825 in Wien. Ab 1829 arbeitete er als Prosektor an der Anatomischen Lehrkanzel der Wiener Universität. 1835/37-1869 war er als Professor der theoretischen Medizin an der Universität Olmütz tätig, 1842 wurde er zum Rektor gewählt. Nach der Emeritierung ging er zu seinem Sohn Adalbert nach Graz und beschäftigte sich dort mit der Literatur.

Andreas Jeitteles publizierte ausschließlich unter dem Pseudonym Justus Frey. Er war nicht nur ein Autor der Wachliteratur, sondern schrieb schon als junger Student Gedichte (Gesammelte Dichtungen von Justus Frey, 1899). Neben Natur- und Liebesgedichten (manche wurden z. B. von Ludwig van Beethoven vertont) reflektierte sein Werk die politische Situation. Jeitteles selbst war politisch engagiert. Er leitete die Redaktion der neu entstandenen Olmützer Zeitung Die neue Zeit und wurde auch Abgeordneter des Reichstags in Frankfurt. Das Judentum wirkte sich auf sein Schaffen nicht aus, 1828 konvertierte er zum Christentum.

 

Werke

Jahr der Publikation
Erste Sammlung 1874
Zweite Sammlung 1874
Gesammelte Dichtungen von Justus Frey 1899
Spruchdichtungen 1903

Forschungsliteratur

Motyčka, Lukáš/Opletalová, Veronika (Hgg.): Literární procházky německou Olomoucí/Literarische Wanderungen durch das deutsche Olmütz. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2012.
Jeitteles, Adalbert: Justus Frey, ein verschollener österreichischer Dichter. Verlag G. H. Meyer, Leipzig 1898.
Losert, Johann: Justus Frey, ein bisher unbekannter Dichter Mährens in der vormärzlichen Zeit. In: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens (1899).
Strzemcha, Paul: Die Olmützer Dichterschule. Die jüngere Generation. In: Zeitschrift des Vereins für die Geschichte Mährens und Schlesiens (1910).
Pfitzner, Josef: Justus Frey. In: Das Erwachen der Sudetendeutschen im Spiegel ihres Schrifttums. J. Stauda, Augsburg 1926.
Lexikon deutschmährischer Autoren. Univerzita Palackého v Olomouci, Olomouc 2003.