Tschechisch Teschen
Die Stadt Teschen liegt in Schlesien an der Grenze zu Polen. Sie liegt am linken Ufer des Flusses Olsa.
Die erste schriftliche Erwähnung von Teschen und seiner Burg findet sich in einem Dokument von Papst Hadrian IV aus dem Jahr 1155. Die sich anfangs schnell entwickelnde Stadt erhielt von ihren Fürsten viele Privilegien. Die Fürsten prägten hier ihre eigenen Münzen, und das Handwerk entwickelte sich. Der Dreißigjährige Krieg und die gewaltsame Gegenreformation beschädigten die Stadt jedoch schwer und die Entwicklung wurde gestoppt.
Die Stadt wurde auch für kurze Zeit in ganz Europa durch den sog. Frieden von Teschen berühmt, der hier am 13. Mai 1779, an Maria Theresias Geburtstag, in Anwesenheit von Delegierten aus sieben teilnehmenden Ländern - Österreich, Preußen, Sachsen, Bayern, Frankreich, Russland und dem Herzogtum Zweibrücken - unterzeichnet wurde. Der Friede von Teschen beendete den Krieg um das bayerische Erbe zwischen Maria Theresia und König Friedrich von Preußen. Einige Jahre später (1789) wurde fast die gesamte Stadt einschließlich der Burg durch einen Brand zerstört. Die Entwicklung der Stadt erfolgt nach 1870, als der Betrieb der Eisenbahnlinie Kaschau-Oderberg aufgenommen wurde.
Teschen spielte während des Ersten Weltkriegs eine wichtige Rolle, als sich zwischen 1914 und 1917 der Generalstab und das Hauptkommando der österreichisch-ungarischen Landstreitkräfte hier befanden. Nach Kriegsende 1918 kam es zwischen der Tschechoslowakei und Polen zu einem Streit um das Gebiet von Teschen. Es wurde schließlich 1920 geteilt. Nach dem Münchener Abkommen im Jahr 1938 wurde der tschechische Teil von Teschen an Polen angegliedert. Bereits am 1. September 1939 nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, wurde das eingenommene Gebiet von Hitlers Deutschland besetzt und offiziell an das Deutsche Reich angegliedert. Die beiden Städte wurden zusammengeführt. Am 3. Mai 1945 wurde Teschen von der Sowjetarmee befreit und kurz darauf wurden die Staatsgrenzen in ihrer Vorkriegsform wiederhergestellt.
Viele Persönlichkeiten waren durch ihr Leben und Werk mit der Stadt verbunden, zum Beispiel: Ludvík Aškenazy, Felix Lichnowsky und die Schriftstellerin Hedwig Steiner, die hier ihre Kindheit verbrachte. Der Dichter Paul Lamatsch von Warnemünde wirkte hier und auch der Schriftsteller Jakob Julius David studierte in Teschen. Eine wichtige Persönlichkeit ist auch Ludwig Hohenegger, der in Teschen ab 1839 als Direktor der Berg- und Hüttenbetriebe tätig war.