Friedland an der Ostrawitza
Friedland liegt zehn Kilometer südlich von Friedeck-Mistek an der Ostrawitza und gehört zum Bezirk Friedeck-Mistek.
Friedland liegt im Tal des Flusses Ostrawitza im Vorgebirge der Mährisch-Schlesischen Beskiden. Der Befehl zur Besiedlung des Gebiets um den Fluss Ostrawitza stammt aus dem Jahr 1256 von König Přemysl Ottokar II. Die Einwohner lebten hauptsächlich von Landwirtschaft oder arbeiteten als Holzfäller. Für die Herren von Teschen bedeutete das Herrschaftsgut Mistek nur ein Randgebiet, was zu einem deutlichen Verfall von Mistek und Friedland führte, das im Laufe der Zeit seine Position verlor und zu einem bloßen Dorf wurde. Die lokale Handwerksproduktion und der Handel wurden auch durch die Hussitenkriege, in denen die Stadt geplündert wurde, negativ beeinflusst. Im 16. Jahrhundert wurden dank des Bistums Olmütz, zu dem Friedland gehörte, die Handwerksproduktion und Entwicklung wieder erweckt. Im Jahr 1625 wurden die Einwohner von Friedland von Fronarbeiten befreit. Die Stadt litt unter den Folgen des Dreißigjährigen Krieges in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als die Bevölkerung vom Durchgang feindlicher, aber auch kaiserlicher Armeen geplagt wurde, die die Region plünderten. Die Stadt wurde arm und von Epidemien ergriffen. Nach dem Krieg wurde in der Stadt Eisenerz verarbeitet, was zur Wiederentwicklung von Friedland und zu einem Bevölkerungszustrom beitrug. Während des 17. und 18. Jahrhunderts kämpften die Einwohner von Friedland mit wachsenden Fronarbeiten der Obrigkeit und Zahlungen, was zu Streiks und Aufständen führte.
Eine der wichtigsten, aber gleichzeitig fast vergessenen Traditionen von Friedland war die lokale Herstellung von Handpapier. Die Papierfabrik in Friedland wurde Ende 1667 vom damaligen Bischof von Olmütz, Karl von Liechtenstein, erbaut. Das Papier von Friedland wurde von allen Städten des Herrschaftsgutes Hochwald bezogen, d. h. Ostrau, Freiberg, Mistek, Braunsberg, Frankstadt, aber auch Kremsier. Der Betrieb der Papierfabrik wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch eine billigere Konkurrenzfabrik zur Herstellung maschinell hergestellten Papiers ersetzt.
In der zweiten Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert erlangte Friedland dank der hiesigen Eisenwerke Prestige. Der Ruhm der Gemeinde wurde auch durch die Papierfabrik verbreitet und 1765 wurde hier auch eine Brauerei gegründet. Mit dem Bevölkerungswachstum stieg auch die Nachfrage nach handwerklichen Produkten, was die Entwicklung des Handwerks erheblich unterstützte. Im Juli 1775 wurde Friedland von Kaiserin Maria Theresia zur Stadt erhoben. Sie erlaubte auch zwei jährliche Märkte.
Wichtige Persönlichkeiten dieser Stadt sind beispielsweise der Grafiker und Maler Ferdiš Duša und der Ethnograph, Topograph und Pädagoge Ludvík Baran.