Beda Dudík, Doktor der Philosophie, mährischer Historiograph, Ehrenabt von Trebitsch und Senior des Klosters in Groß Raigern, war eine wichtige Figur der mährischen Geschichtsschreibung. Er wurde auch "Mährischer Palacký" genannt. Er beschäftigte sich mit der mährischen Geschichte, setzte sich für den Gebrauch der tschechischen Sprache ein und forderte deren Gleichstellung. Er stand in den Diensten des Kaisers als dessen Korrespondent und Kaplan und war korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Mitglied der Königlich Deutschen Gesellschaft des Königreichs Preußen, Ehrenmitglied der Historischen Vereine für Oberbayern, Krain, die Steiermark und Kärnten, Mitglied der Gesellschaft für die Geschichte Brandenburgs sowie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und vieler anderer. Er beschäftigte sich auch mit Archäologie und begann als erster, sie maßgeblich zu fördern.
Beda Dudik wurde in Koejtein als erstes Kind einer Bauernfamilie geboren. Die Eltern gaben ihm den Namen Franz nach dem heiligen Franz von Sales. Am Anfang besuchte er die Gemeindeschule in Koejtein (ab dem Jahr 1821), 1825 ließen ihn seine Eltern dann in die zweite Klasse der piaristischen Hauptschule in Kremsier versetzen. 1827 absolvierte er erfolgreich die erste Klasse des Piaristengymnasiums und kam nach seinem Abschluss im Jahr 1833 an das Philosophische Insitut in Brünn. Dank des Professors für Religion und Pädagogik, Benedikt Richter, entschied sich der junge Dudík in den Benediktinerorden einzutreten. Er beantragte 1835 die Aufnahme in das Benediktinerkloster in Groß Raigern, aber um aufgenommen zu werden, musste er zunächst noch das erste Jahr des Theologiestudiums erfolgreich abschließen. Nachdem die erste Bedingung erfüllt war, musste er noch die Genehmigung der übergeordneten kirchlichen und weltlichen Stellen einholen. Das Ordensgewand legte er am 21. August 1836 an und nahm den Namen Beda an, nach Beda Venerabilis. Das Noviziat beendete Dudik am 22. August 1837. Um die Priesterweihe zu erhalten, musste er sein Theologiestudium abschließen. Außerdem wollte er auch lateinische Philologie in Brünn unterrichten. Die Prüfungen legte er an der Universität von Kaiser Franz Joseph I. in Olmütz (in Ästhetik, Kunstgeschichte und österreichische Staatsgeschichte) ab. Im Jahr 1839 beendete er sein Theologiestudium in Brünn, aber um lehren zu dürfen, musste er noch ein Doktorat der Theologie erlangen. Zuvor hatte er am ersten September 1839 das Mönchsgelübde in Groß Raigern abgelegt. Er promovierte 1840 in Olmütz und wurde im selben Jahr zum Priester geweiht.
Dudík begann seine Lehrtätigkeit am Insitut für Philosophie in Brünn 1840. Er wurde Lehrer für Geschichte, Geografie und klassische Philologie (Professor für klassische Philologie und allgemeine Geschichte wurde er erst nach weiteren Prüfungen im Jahr 1842). Zu seinen Studenten gehörte auch Beneš Metod Kulda. Er blieb bis 1850 Professor für Philologie und allgemeine Geschichte. Wegen mangelnder Verwendung der tschechischen Sprache forderte Dudik Sprach- und Literaturunterricht im mährischen Schulwesen in "tschechischslowakischer" Sprache. Schon vor 1845 konnte er privat Tschechisch unterrichten, jedoch unbezahlt. Er hielt öffentliche Vorträge am Institut über das Recht auf eine öffentliche Abschlussprüfung mit einem gültigen Zertifikat. So setzte er sich für die Aufnahme des Tschechischunterrichts in den Lehrplan des Instituts für Philosophie in Brünn ein. Bei der Erstellung eines Lehrbuchs für Tschechisch geriet er in Konflikt mit František Palacký, der sein Lehrbuch nur für einen Abdruck einer Schrift von Josef Jungmann hielt.
Während der Revolution 1848 wurde seine Position als Professor am Philosophischen Institut wegen der kirchenfeindlichen Stimmung in der Gegend bedroht. Seine Lehrtätigkeit wurde jedoch nach und nach durch die Forschung ersetzt. Er verschaffte sich einen Überblick über den bisherigen Stand der Forschung zur mährischen Geschichte und das Ergebnis war der erste Band von Mährens Geschichtsquellen. Er begann am höheren Gymnasium in Brünn bis 1851 zu unterrichten. Am Gymnasium war zu dieser Zeit auch Vinzenz Brandl Schüler. Im Jahr 1852 musste er aus finanziellen Gründen noch einmal als Lehrer an das Gymnasium zurückkehren.
1851 unternahm er eine Reise nach Schweden, auf der er nach tschechischen literarischen Erinnerungsstücken suchte, die vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges nach Schweden gebracht worden waren. Erfolgreich war er aber erst 1878, als es ihm gelang, 23 tschechische Werke in das mährische Landesarchiv nach Brünn zu bringen. Er veröffentlichte einen Bericht über diese Reise unter dem Titel Forschungen in Schweden für Mährens Geschichte. In den Jahren 1852 und 1853 untersuchte er auf Initiative des mährischen Landesausschusses die Archive im Vatikan und in Monte Cassino. Dieser Reise widmete er sich in der Schrift Iter Romanum. Im Jahr 1853 begab er sich nach Wien, um das neu entstandene Archiv des Deutschen Ordens zu ordnen. Er kümmerte sich um das Antiquitäten-, Münz- und Siegelkabinett. Über die Münzserien veröffentlichte er das Werk Des hohen deutschen Ritterordens Münzsammlung in Wien. Ein Jahr später begann er als Privatdozent an der Wiener Universität Vorlesungen im Rahmen des Studiums der mittelalterlichen Schriftquellen zu halten.
1855 wurde er zum mährischen Historiografen ernannt und zog Anfang 1858 nach Brünn. Er machte sich als mährischer Historiograf selbstständig und verließ die Historische-Statistische Sektion in Mähren, wo er mit Christian Friedrich D'Elvert zusammengearbeitet hatte. Als selbstständiger Historiograf begann er, sich der Herausgabe und Zusammenstellung der mährischen Geschichte zu widmen. Der erste Band der Reihe Mährens Allgemeine Geschichte kam 1860 heraus. Das Werk ist eine Synthese der mährischen Geschichte, die zwischen 1860-1888 veröffentlicht wurde. In tschechisch-patriotischen Kreisen stieß sein Werk auf negative Reaktionen. Einer der Streitpunkte betraf Dudíks Definition des Zentrums von Großmähren. Es handelte sich um einen Streit mit Vinzenz Brandl um den Ort Welehrad und seine Bedeutung. Später veröffentlichte Dudík eine korrigierte Fassung und rettete seinen Ruf, indem er einige Handschriften aus Schweden beschaffte. František Palacký hatte ebenfalls Vorbehalte gegen das Werk und war mit dem Gesamtkonzept von Dudíks Denken bezüglich der mährischen Geschichte nicht einverstanden. Sie waren auch geteilter Meinung über die Art der Verarbeitung schriftlicher Archivquellen und gerieten in ideologische Auseinandersetzungen über die Interpretation ausgewählter historischer Ereignisse. Aufgrund der negativen Einstellung zu seiner Person erwog Dudík, sein Amt als mährischer Historiograph niederzulegen. Schlussendlich kam es nicht dazu, jedoch zog sich Dudík ins Kloster in Groß Raigern zurück und widmete sich seinen Studien.
Nach 1853 begann Dudík sich intensiv mit Archäologie zu beschäftigen. Er versuchte das neu entstehende Fach mit Hilfe der Zeitschrift Časopis Matice moravské zu bewerben, was in dieser Zeit aber noch nicht von großem Erfolg gekrönt war, da die Redaktion unter der Leitung von Václava Royta damals Archäologie nicht als Studienfach berücksichtigte. Dudík nahm an vielen archäologischen Kongressen teil. Er trug nichts Wesentliches zum Fach Archäologie bei, bemühte sich aber dessen Bedeutung zu unterstreichen.
Dudíks Loyalität gegenüber der Wiener Regierung erreichte in den 1860er und 1870er Jahren ihren Höhepunkt, als er sich als kaiserlicher und staatlicher Berater, aber auch als offizieller Verhandlungsführer, Kirchendiplomat und Chronist ausgewählter kaiserlicher Expeditionen einbrachte. 1859 wurde er zum mährischen Landeshistoriographen ernannt, 1866 nahm er am Preußisch-Österreichischen Krieg teil und wurde am 5. Juni von Kaiser Franz Joseph I. dem Hauptquartier der Südarmee als Historiker, Berichterstatter und Kaplan zugeteilt. Seine Aufgabe war es, offizielle Berichte von der italienischen Südfront zu verfassen, die in der kaiserlichen Wiener Zeitung abgedruckt wurden. Später wurden seine Berichte in einem Sammelwerk unter dem Titel Erinnerungen aus dem Feldzuge 1866 in Italien zusammengefasst. Für die Teilnahme am Krieg wurde er vom Kaiser mit dem goldenen Militärkreuz "pro piis meritis" ausgezeichnet. Nach dem Krieg diente er dem Kaiser als persönlicher Begleiter auf seiner Reise zur Eröffnung des Suezkanals 1869. Über diese Reise veröffentlichte er 1870 die Schrift Kaiser-Reise nach dem Oriente. Im Jahr 1873 fand die Weltausstellung in Wien statt, für die Dudík einen Katalog für die mährische Sektion erstellte und sich um die Beiträge zur mährischen Ethnographie kümmerte. Ab dem Jahr 1875 war er Mitglied der Königlichen böhmischen Akademie der Wissenschaften und einiger ausländischer ärchologischer Gesellschaften. 1883 kandidierte Dudík für die Positon des Abts von Groß Raigern, wurde aber nicht gewählt. Der neu gewählte Abt Benedikt Karl Korčian bat jedoch um einen Ehrenabtstitel für ihn in Rom.
Gegen Ende seines Lebens gab er alle Medaillen an den Orden und die Kirche zurück. Beda Dudík starb in der Nacht vom 17. auf den 18. Januar 1890 an den Folgen eines Schlaganfalls im Kloster in Groß Raigern. Es gelang ihm nicht mehr, die mährische Geschichte zu beenden, da er nur bis zum Jahr 1349 vordrang.
Beda Dudík war zu Lebzeiten in Kontakt mit vielen anderen Persönlichkeiten seiner Zeit. In Brünn studierte Franz Bratranek mit ihm und am Institut für Philosophie lehrte er später zusammen mit dem Augustiner František Matouš Klácel. Unter seinen Studenten waren Vinzenz Brandl und Jan Bohuslav Müller. Während der Veröffentlichung einiger seiner Reaktionen auf die tschechische Sprache in der Zeitschrift Cyrill und Method stand er in Kontakt mit deren Herausgeber Arthur Freiherr von Königsbrunn. Der Bibliothekar Maurus Kinter aus Groß Raigern wurde schon im Jahr von Dudíks Tod sein Biograf und schrieb ein kurzes Werk über ihn. Auf journalistischem Gebiet lernte er Jan Ohéral kennen, der Herausgeber der neu gegründeten, national ausgerichteten Zeitschrift Týdeník war, für die Dudík kurze Zusammenfassungen historischer Ereignisse aus der böhmischen und mährischen Geschichte schrieb. Dudíks Arbeit für die mährische Geschichte wurde von dem österreichischen Historiker Josef Chmel gewürdigt.
Beda Dudík, Doktor der Philosophie, mährischer Historiograph, Ehrenabt von Trebitsch und Senior des Klosters in Groß Raigern, war eine wichtige Figur der mährischen Geschichtsschreibung. Er wurde auch "Mährischer Palacký" genannt. Er beschäftigte sich mit Archäologie und begann als erster, sie maßgeblich zu fördern. Er stand in den Diensten des Kaisers als dessen Korrespondent und Kaplan und war korrespondierendes Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien, Mitglied der Königlich Deutschen Gesellschaft des Königreichs Preußen, Ehrenmitglied der Historischen Vereine für Oberbayern, Krain, die Steiermark und Kärnten, Mitglied der Gesellschaft für die Geschichte Brandenburgs sowie der Ungarischen Akademie der Wissenschaften und vieler anderer.
Im Jahr 1833 kam er an das Philosophische Institut in Brünn und dank des Professors für Religion und Pädagogik, Benedikt Richter, entschied sich der junge Dudík in den Benediktinerorden einzutreten. Vor dem Abschluss seines Doktorats der Theologie 1840 in Olmütz legte er am 1. September 1839 in Rajhrad das Ordensgelübde ab. Im Jahr 1840 wurde er zum Priester geweiht und im selben Jahr begann er seine Lehrtätigkeit am Philosophischen Institut in Brünn. Im Jahr 1851 unternahm er eine Reise nach Schweden, auf der er versuchte, tschechische Werke zu besorgen, die vor dem Ende des Dreißigjährigen Krieges nach Schweden gebracht worden waren. Er war damit erst 1878 erfolgreich. Im Jahr 1855 wurde er zum mährischen Historiographen ernannt und begann, sich der Herausgabe und Zusammenstellung der mährischen Geschichte zu widmen. Der erste Band der Publikation Mährens Allgemeine Geschichte wurde 1860 veröffentlicht. Er wurde Ehrenabt von Groß Raigern und starb dort an einem Schlaganfall.