Anton Altrichter


Anton Altricher wurde am 4.2.1882 in Smilau geboren. Mit 20 Jahren ging er nach Prag, um Philologie zu studieren. Er beschäftigte sich auch mit der Geschichte der Iglauer Sprachinsel und setzte sein Studium in Wien fort, wo sich die nationalistisch orientierten Studenten vereinigten. In Wien studierte er Geschichte, Geografie und Germanistik. Im Jahre 1906 promovierte er zum Doktor der Philosophie mit der Dissertationsarbeit Die Besiedlungsgeschichte der Iglauer Sprachinsel. Zuerst war er in der Bukowina tätig, dann in Brünn und Iglau. Dank seiner Loyalität zum nationalsozialistischen Regime gelang ihm ein schneller beruflicher Aufstieg. Er starb am 30.5.1954 in Meitzendorf in Thüringen.

Von Altrichters erzählerischem Werk ist nicht viel erhalten, weil es eher in Zeitungen und Zeitschriften publiziert wurde. In der Bemühung, das „historische Recht der deutschen Bevölkerung“ zu beweisen, publizierte er viele geschichtliche Abhandlungen, z. B. Dörferbuch der Iglauer Sprachinsel. Er schrieb auch Sagenbücher – Sagen aus der Iglauer Sprachinsel und Aus dem Schatzberg - sowie biografische Bücher, z. B. über Karl Hans Strobl.

Werke

Jahr der Publikation
Aberglaube 1904
Germanen, Slawen 1904
Utta 1904
Sommernacht 1907
Ernst Rudolf Neubauer 1908
Iglau im Jahre 1848 1909
Materialien zur Geschichte Iglaus in der Cerronischen Sammlung des Mährischen Landesarchives 1910
Freisenbrief 1911
Ehestand-Lied 1912
Zur Geschichte Iglaus 1913
Die Dorfnamen in der Iglauer Sprachinsel 1913
Spottnamen von Dörfern in der Iglauer Sprachinsel 1913
Gedächtnisrede bei der Trauerfeier am 2. Juli für den Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand und Herzogin Sophie Hohenberg 1914
Die Falkenhayner im Weltkriege. 1918
Koniuchy 1918
Die Adreßschleife 1918
Deutsche Ortsnamen in Mähren 1919
Der Doktor 1919
Die Heimatsage in der Schule 1919
Sagen aus der Iglauer Sprachinsel 1920
Iglau in Dichterwerken 1920
Hochdorf 1920
Waldhausen. Dorfgeschichte 1920
Die Nebenbuhler 1920
Die Iglauer Sprachinsel. Blätter für Heimatkunde. Beilage des Mährischen Grenzboten. 1920
Iglau. 1921
Heimatbuch der Iglauer Sprachinsel 1921
Ferdinand Staeger 1921
Helenenthal 1922
Haderburg 1922
Kaiser Joseph und mein Urgroßvater 1922
Südmährisches Heimatbuch für Volk und Schule 1923
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1923
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1923
Fabeln und Sagen 1923
Obergoß 1923
Gossau 1923
Ein Roman unserer Zeit 1923
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1924
Dörferbuch der Iglauer Sprachinsel 1924
Bauernregeln 1924
Sonnennacht. Sonnengold 1924
Gustav Mahler bei der Gymnasialmatura 1924
An der Luv-Leiten 1925
Iglau 1925
Iglau im Wandel der Zeiten 1925
Die Kröte 1925
Ein Lobgedicht auf Iglau aus dem Anfange des 15. Jahrhunderts 1926
Eine Notiz zur Franzosenpropaganda in den Raubkriegen 1926
Zur deutschen Wanderbewegungen am Anfang des 17. Jahrhunderts 1926
Aus der guten alten Zeit 1926
Igelland. Mitteilungen für Volkskunde 1926
Karl Hans Strobl 1927
Die Sprüche in den Iglauer Richterbüchern (1553-1692) 1927
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1928
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1928
Die Iglauer Bauernhochzeit 1928
Zur Geschichte der Wiedertäufer in Iglau 1928
Bahrrecht 1928
Volkstümliche Pflanzennamen in der Iglauer Sprachinsel 1929
Die Weiber von Kronawiten 1929
Lehrbuch der Geschichte für die unteren Klassen der Mittelschulen 1930
Das Weinbergrecht von Unter-Tannowitz 1930
Aus dem Schatzberg 1931
Tribus Saeculis peractis 1631-1931 1931
Joseph II. als Schulreformer 1931
Rektor Johann Mylius 1932
Josef Trübwasser 1933
Der Geschichtsunterricht 1935
Ein Iglauer, der Begründer der polnischen Bibliographie 1936
Anderthalb Jahrhunderte Rudolf M. Rohrer 1937
Geschichtsatlas für die Deutschen Schulen in der čechoslovakischen Republik 1937
Loki 1937
Die Iglauer Neubürger 1360-1649 nach Beruf, Herkunft und Volkszugehörigkeit 1938
Mähren in der deutschen Geschichte 1939
Der Volkstumskampf in Mähren 1940
Heimatbuch der Iglauer Volksinsel 1940
Krautmann, Heckenrose und Kronawit 1940
Von Liegnitz, Sajo und Mähren 1941
Von den ältesten Karten Mährens 1941
Die Igeldeutschen, ihr Werden und Wesen 1941
Die engere Heimat im Geschichtsunterrichte 1941
Das Igelland nach dem Dreißigjährigen Kriege 1942
Iglauer Bauernweistümer 1944
Kolonisationsgeschichte der Iglauer Sprachinsel 1959
Das Igelland - Bild einer Sprachinsel 1973
Was ich im Kopfe hatte, konnten sie mir nicht nehmen 1981
Hofrat Molisch als Gymnasist

Forschungsliteratur

Anton Altrichter, des Iglauer Volkstumforschers Leben und Schaffen. Zu seinem 60. Geburtstage gewidmet von der Heimat. Hrsg. vom "Deutschen Volksbildungswerk Iglau" in der NS-Gemeinschaft "Kraft durch Freude", Brün 1942.
G. H.: Dr. A. Altrichter. In: Igelland Nr. 1 (1926-1930), S. 121-122.
Göth, Ignaz: Dr. Anton Altrichter. In: Sudetendeutsche Zeitschrift für Volkskunde Nr. 5 (1932), S. 45-46.
Göth, Ignaz: Dr. Anton Altrichter. Zu seinem 50. Geburtstage am 2. Feber 1932. In: Deutscher Kalender für die Iglauer Sprachinsel (1932), S. 38.
Göth, Ignaz: Dr. Anton Altrichter. In: Igelland Nr. 4 (1942), S. 105-109.
Göth, Ignaz: Die Persönlichkeit Dr. Anton Altrichters. zur Vollendung seines 60. Lebensjahres. In: Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geschichte Mährens und Schlesiens Nr. 44 (1942), S. 3-6.
Knápková, Petra: Der Iglauer Ignaz Göth - Zwischen Wandervogel und der Schutzarbeit in der Iglauer Sprachinsel. Dipl., Olmütz 1999.
Krcal, Hans: Die Arbeiten Dr. Anton Altrichters. In: Zeitschrift des deutschen Vereines für die Geeschischte Mährens und Schlesiens Nr. 44 (1942), S. 6-15.