Fritz Grünbaum


Unvollendet
Geburtsdaten
07.04.1880
Brünn
Sterbedaten
14.01.1941
Konzentrationslager Dachau

Verbindungen
Fritz Löhner
Erik Jan Hanussen
Armin Berg
Peter Eng

Geboren wird Franz Friedrich Grünbaum als Sohn eines Kunsthändlers in Brünn. Nach dem Besuch des Deutschen Gymnasiums inskribiert er 1899 in Wien Rechtswissenschaften, ist allerdings während seines Studiums, das er 1903 beendet, in Brünn auch journalistisch tätig und organisiert dort Dichterlesungen. 1906 wird er bei einem Künstlerabend von Siegfried Natzler entdeckt und als Conférencier für das neu gegründete Kabarett ‚Die Hölle’ engagiert. Im Februar 1915 geht Grünbaum freiwillig an die Front, bleibt aber auch in diesen Jahren weiterhin als Librettist (Der Favorit, Das Busserlschloß), Revue- und Liedtexter produktiv. Neben eigenen Kabarettprogrammen und populären Schlagertexten verfasst Grünbaum für die nun aufkommenden, zunächst sehr opulenten Ausstattungsrevuen im Auftrag verschiedener Bühnen Texte (Apollo? Nur Apollo!Radiorummel auf Welle 531) – oftmals auch gemeinsam mit Farkas (z. B. Wien lacht wieder!), eine sehr produktive Zusammen­arbeit, die allerdings nach Differenzen erst ab 1935 mit so erfolgreichen Produktionen wie Bediene dich selbst! wieder fortgeführt wird. In den dreißiger Jahren findet Grünbaum mit dem Film ein weiteres Betätigungsfeld, sowohl als Schauspieler als auch als Drehbuchautor (etwa des musikalischen Lustspiels Liebeskommando, mit Roda Roda als Co-Autor). 1938 wurde er nach Dachau gebracht. Am 14. Jänner 1941 ist er laut Toten­schein „an Herzlähmung abgegangen“.   

Werke

Jahr der Publikation
Die Ungezogene Muse 1906
Die Lieder vom Beelzebub 1906
Die Liebe, der Tod und der Teufel – und anderes. 1907
Peter und Paul reisen ins Schlaraffenland. 1907
Pan und Daphnis. Chanson vivant. 1907
Mitislav, der Moderne. 1907
Liebe? – Mumpitz! 1908
Der Liebeswalzer 1908
Die Dollarprinzessin 1908
Miß Dudelsack 1909
Der ledige Gatte 1910
Verlogene Wahrheiten 1911
Der Frechling 1912
Der Zigeunerprimás 1912
Die Prinzenjagd 1913
Sturmidyll 1914
Der Favorit 1916
Meine Sorgen ... ! 1917
Von an-, un- und ausgezogenen Damen 1917
Puppenbaronessen 1917
Menschen und Viecher 1918
Ohrfeigen ... ! 1918
Vierweiberei 1918
Das Busserlschloß 1918
Vom seligen Zensor 1919
Nieder mit mir! 1920
Total Manoli 1920
Dorine und der Zufall 1922
Ich hab’ das Fräul’n Helen’ baden ‘seh’n 1925
Journal der Liebe 1926
Wien lacht wieder! 1926
Grünbaum contra Grünbaum 1930
Der Traumexpress 1931
Die Schöpfung und andere Kabarettstücke 1984
Die Hölle im Himmel und andere Kleinkunst 1985
Der leise Weise 1992

Forschungsliteratur

Klaus Budzinski: Das Kabarett. 100 Jahre literarische Zeitkritik - gesprochen - gesungen - gespielt. Düsseldorf ECON 1985.
Hans Veigl: Lachen im Keller. Von den Budapestern zum Wiener Werkel. Kabarett und Kleinkunst in Wien. Wien, München Löcker 1986.
Pierre Genée: Fritz Grünbaum. Eine biographische Skizze. In: Die Welt des Karl Farkas. Hrsg. v. Marcus G. Patka und Alfred Stalzer. Wien Holzhausen 2001, S. 55-68.
Hans Veigl: Entwürfe für ein Grünbaum Monument. Fritz Grünbaum und das Wiener Kabarett. Graz: Selbstverl. d. Österr. Kabarettarchiv 2001. [nach Abfassung des Manuskripts erschienen]