Unvollendet

Jägerndorf


Die Stadt Jägerndorf (tschechisch Krnov) liegt am Zusammenfluss der Flüsse Opava und  Opavice, in der Nähe der polnischen Grenze. Sie hat ungefähr 22 000 Einwohner.

Die Besiedlung der näheren Umgebung reicht bis in die Urzeit. Jägernsdorf konstituierte sich als Stadt gegen die Hälfte des 13. Jahrhunderts, zwischen Jahren 1240 und 1253. Wie die hohe Zahl der privilegierten Häuser zeigt, handelte es sich um eine hoch entwickelte Siedlung. In Jägernsdorf befanden sich 162 von solchen Häusern und diese hatten das Recht Bier zu brauen und Wein zu schenken. Die Stadtfestung wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert gebaut. Diese bestand aus dem Festungswerk, dem Bewässerungsgraben und drei Tore: Troppauer, Oberes und Leobschützer Tor. Bestandteil der Stadt war auch eine hölzerne Burg und eine Mauer, die gleichzeitig eine Mauer des Minorittenkloster  war. Dieser Orden niederließ sich in Jägernsdorf erst danach, als die Stadt die Stadtrechte bekommen hat. Die Quellen erwähnen Minoritten in Jägernsdorf seit dem Jahre 1273.

Bis zm Anfang der letzten Viertel des 14. Jahrhunderts entwickelte sich Jägernsdorf als ein des vier wichtigen Zentren der troppauer Provinz und folgend des Troppauer Herzogtum, in dem die Herzöge aus einem Nebenzweig der Přemysliden herrschten. In dieser Zeit befanden sich in Jägernsdorf eine Menge von Kirchengebäuden: der Pfarrkirche des heiligen Martin, die schon in 30er Jahren des 14. Jahrhundert belegt wird; in 80er Jahren des 13. Jahrhunderts wird diese Kirche als Kirche des heiligen Geistes erwähnt. Ganz neben der Kirche befand sich das Gebäude des Krankenhauses und der Minoritenkirche. Im Jahre 1377 wurde das ganze Trojaner Herzogtum in vier, und schließlich in zwei Teile geteilt, die sich getrennt entwickelten. Jägernsdorf wurde zum Zentrum eines dieser Teile. Als selbständiges Herzogtum stabilisierte sich Jägernsdorf erst im Jahre 1411, als es in die Hände des böhmischen Königs Wenzel IV geraten ist. Man weiß nicht sehr viel über die Entwicklung der Stadt im Mittelalter, aber die Privilegien, die von verschiedenen Herren erteilt wurden, schufen Voraussetzung für eine gute Entwicklung und Prosperität der Stadt, die in den Quellen schon ausführlicher behandelt werden. Es handelt sich vor allem um die Erwähnungen über die Gründung verschiedener Zünften, Entwicklung der Tuchhandwerken, Abkauf des Lande von der Stadt oder über die Existenz des Rathauses. Die wirtschaftliche Blütezeit gipfelte im 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts während der Herrschaft des Geschlechts Hohenzollern, das das jägernsdörfer Herrengut im Jahre 1523 kauften. Dynamisch entwickelten sich die Vorstädte, die Häuser der  Bürger innerhalb der Stadt werden aus Stein gebaut. An der Stelle der ehemaligen hölzernen Burg ließen die Hohenzollern ein Schloss aus Stein bauen, das zum Verwaltungszentrum des jägernsdorfer Herzogtums wurde und so die Burg Cvilín ersetzte. Die Menge der Zünfte ist gestiegen und ebenfalls stieg die Zahl der verwalteten Handwerken. Ebenfalls der konfessionelle Charakter Jägernsdorfs änderte sich, als die neuen Fürsten relativ kompromisslos die Reformation durchgesetzt haben.   

Eine Regression folgte erst in den 20er bis 40er Jahren des 17. Jahrhunderts. Die Kämpfe des Dreißigjährigen Krieges haben mehrmal auch Jägernsdorf betroffen und haben deutlich zu dem Verfall und folgender Stagnation der Stadt einen Beitrag geleistet.  Der neue Besitzer des Fürstentum wurde das katholische Familiengeschlecht Liechtensteiner, die mit der Katholisierung des Fürstentums angefangen haben. Obwohl in der folgenden Barockzeit mehrere Kunstwerke in der Stadt entstanden sind, die Stadt verblieb in Rezession. Dabei gehört die Wallfartkirche am Cvilín zu den wichtigsten Barocksehenswürdigkeiten des ganzes Landkreises. Die Kriege um die österreichische Erbe, während deren Maria Theresia fast ganzes Schlesien verloren hat, machte aus Jägernsdorf eine Grenzstadt. Der letzte große Schlag im 18. Jahrhundert war wahrscheinlich das schlimmste Feuer in der Geschichte Jägernsdorfs, das im Jahre 1779 fast die ganze Stadt zerstört hat.

Ein neuer Impuls für eine weitere Entwicklung der Stadt brachte erst die industrielle Revolution. Am Anfang des 19. Jahrhunderts arbeitete im Jägernsdorf eine große Menge von Tuchmaistern. Es war erst die Idee eines jungen Meisters der Tucherei Alois Larisch,  in den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts eine kleinere Textilfabrik in Kostelec zu gründen. Er hat diese Fabrik später verkauft und im Jahre 1861 hat eine neue Fabrik, die er südöstlich vom jägersdorfer Schloss gebaut hat; an der Stelle der niedergerissenen Burgruinen und verschütteten Graben. Dieses Beispiel folgten viele andere Webermeister, die ihre eigenen Fabriken gründeten. Während der folgenden Jahrzehnten hat sich die Menge der Bewohner verdoppelt und Jägernsdorf wurde immer größer. Dies wurde auch vom Eisenbahn beschleunigt, die nach Jägernsdorf im Jahre 1872 zu fahren begann. Im Jahre 1873 wurde hier die Orgelfabrik der Gebrüder Rieger gebaut. Außer der Fabriken sind in Jägernsdorf Wohngebiete gegründet, ebenfalls Administrativgebäude usw. Jägernsdorf wurde schließlich in eine moderne Stadt verwandelt.

Die Entwicklung setzte fort auch in der Zeit der Ersten Republik, auch trotz dem Fakt, dass die große wirtschaftliche Krise in den 20er und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts Untergang der Mehrheit der jägersdörfer Textilfabriken verursachte. Der folgende Anfang des Nazismus radikalisierte auch den Teil der deutschen Bevölkerung in Jägernsdorf. Laut dem Münchner Abkommen befand sich Jägernsdorf in dem Bereich, der Deutschland zufallen sollte. Am 6.10. 1938 ist also die deutsche Wehrmacht nach Jägernsdorf gekommen.  Befreit wurde Jägernsdorf erst am 6.5.1945, nichtsdestotrotz seine deutsche Bevölkerung sah dein Einzug der Roten Armee nicht als Befreiung. Ein weiterer Schlag für die Stadt war ein kompletter Austausch der Bevölkerung. Die deutsche Bevölkerung wurde  in den Konzentrationslagern versammelt und danach nach Deutschland transportiert. An Stelle der Deutschen kam allmählich die tschechische Bevölkerung, zu der sich mit der Zeit ein kleiner Anteil der Slowaken und Griechen zugemischt hat. Die Mehrheit der griechischen Bevölkerung ist aber in 80er Jahren des letzen Jahrhunderts nach Mittelmehr zurückgekehrt.

Wichtige Veränderungen habe auch die Bebauung des Jägernsdorf betroffen, als die ganzen Blocks der historischen Bürgerhäuser niedergerissen wurden und der Charakter des Jägernsdorfs, wie für Jahrhundert gekannt, hat sich unwiederbringlich verändert. Im Jahre 1960 wurde der jägersdörfer Landkreis abgerufen und die Stadt wurde zum Kreis Freudenthal zugefügt, was wieder eine Stagnation des Jägernsdorf verursachte.

Die samtene Revolution im Herbst des Jahres 1989 brachte der ganzen Tschechoslowakei Freiheit, damit aber auch relativ große Probleme. Die Mehrheit der jägernsdörfer Betriebe könnte sich an den neuen Markt nicht transformieren und gingen Pleite - mit der Ausnahme eines Betriebs wurden die ganze Textilindustrie geschlossen. Im Gegensatz, Orgeln werden bis heute hergestellt. 

bearbeitet und übersetzt nach http://www.infokrnov.cz/cs/krnov


Autoren

Robert Hohlbaum

Geburtsdaten
28.08.1886
Jägerndorf

Sterbedaten
04.02.1955
Graz

Engelbert Adam

Geburtsdaten
01.06.1850
Neu Erbersdorf

Sterbedaten
21.12.1919
Freudenthal

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Karl Fritz Martini

Geburtsdaten
Jägerndorf

Sterbedaten
Jena

Heinrich Ferdinand Möller

Geburtsdaten
1745
Olbersdorf

Sterbedaten
27.02.1798
Fehrbellin

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Bruno Hanns Wittek

Geburtsdaten
15.02.1895
Freudenthal

Sterbedaten
27.01.1935
Troppau

Hanns Cibulka

Geburtsdaten
20.09.1920
Jägerndorf

Sterbedaten
20.06.2004
Gotha

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Fritz Koberg

Geburtsdaten
18.07.1889
Olmütz

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Heinrich von Bohn

Geburtsdaten
1911
Jägerndorf

Franz Dörfler

Geburtsdaten
30.06.1848
Iglau

Sterbedaten
19.07.1917
Wien

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Rudolf Geldner

Geburtsdaten
1859
Jägerndorf

Sterbedaten
1945
Angern

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Otto Groß

Geburtsdaten
28.12.1889
Jägerndorf

Sterbedaten
07.08.1979
Kiryat Tivon

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Erwin Ott

Geburtsdaten
09.12.1892
Jägerndorf

Sterbedaten
14.10.1947
See bei Parsberg

Karl Josef Jurende

Geburtsdaten
23.04.1780
Spachendorf

Sterbedaten
24.01.1842
Brünn

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Otto von Karnow

Geburtsdaten
13.10.1841
Jägerndorf

Sterbedaten
21.04.1901
Klagenfurt

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Reinfried Keilich

Geburtsdaten
08.11.1938
Jägerndorf

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Karl Kinzer

Geburtsdaten
18.01.1857
Jägerndorf

Sterbedaten
10.10.1916
Wien

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Hans Klein

Geburtsdaten
1892
Jägerndorf

Sterbedaten
1973
Mühldorf

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M. Z. Toscalio

Geburtsdaten
17.01.1859
Jägerndorf

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Kurt Korff

Geburtsdaten
03.10.1876
Jägerndorf

Sterbedaten
30.01.1938
New York

Ferdinand Lauffer

Geburtsdaten
06.04.1829
Hof (Mähren)

Sterbedaten
05.12.1865
Hof (Mähren)

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Franz Link

Geburtsdaten
13.07.1869
Jägerndorf

Sterbedaten
02.09.1937
Jägerndorf

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Hugo Meixner

Geburtsdaten
1874
Jägerndorf

Sterbedaten
1934

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Sofie Ryba-Aue

Geburtsdaten
28.08.1890
Jägerndorf

Sterbedaten
03.12.1956
München

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Karl Türk

Geburtsdaten
13.05.1840
Jägerndorf

Sterbedaten
30.04.1908
Hillersdorf

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Emanuel Thomas Peter

Geburtsdaten
28.02.1799
Jägerndorf

Sterbedaten
06.07.1873
Wien