Watzenowitz
Die ersten schriftlichen Erwähnungen von dem Dorf Watzenowitz stammen aus dem Jahre 1228, als König Ottokar I. Přemysl dem Kloster Velehrad das Dorf schenkte. Im Jahre 1420 gewährte König Sigismund von Luxemburg dem Besitzer von Watzenowitz und seinen Nachfolgern das Weiderecht und im Wald Doubrava das Holzrecht. Am Ende des 15. Jahrhunderts erhielten auch alle Untertanen von Watzenowitz dieses Recht, was ein großes Vorrecht bedeutete. Deshalb erschienen drei Eicheln auf dem Wappen des Dorfes, die in Verbindung mit diesem Vorrecht stehen. Das älteste Siegel des Dorfes steht in einer Urkunde aus dem Jahre 1668. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts an bis zum 20. Jahrhundert gehörte das Dorf Watzenowitz zum Landbesitz Milotitz. Um 1560 wurde Watzenowitz von Habanern (Hutterer, Täufer) besiedelt. Die Habaner sprachen deutsch. Sie lehnten die Kindertaufe ab und tauften ihre Anhänger noch einmal bei der Aufnahme in ihre Kommunität. Im Jahre 1622 wurden sie aus Religionsgründen des Land verwiesen. Von ihnen blieben mehrere kulturelle Nachlässe, als ein Beispiel dafür ist die sog. Habaner Keramik zu nennen. In Jahren 2005/6 wurde ein europaweit einzigartiger Habaner Brennofen in Watzenowitz gefunden.
Das Leben und Werk vieler Persönlichkeiten ist mit diesem Dorf verbunden. Es sind zum Beispiel die Schriftstellerin Vladimíra Klimecká (geb.1964), der Maler Jan Hladký (geb.1931), František Chvostal (1897-1975), der Holzschnitzer František Setínský (geb. 1963) oder der Tenorist im Emsemble der Oper des Prager Nationaltheaters Václav Hajduch (geb.1978). (Informationen entnommen aus: Rygar, František: Vacenovice. Z doby nedávné do roku 2000. Obecní úřad Vacenovice, 2003.) (von: Simona Grufíková)